The Crown - Crowned In Terror

Review

Irgendwie bin ich mit der Musik von The Crown bisher nie richtig warm geworden. Das Markante hat mir immer etwas gefehlt. Dann habe ich sie auf dem letztjährigen Summer Breeze mit neuem Mann am Mikro gesehen und sofort gefielen sie mir besser. Die Einstellung von Ex-At The Gates-Frontsau Tomas Lindberg kann man nur als Glücksgriff bezeichnen, denn mit ihm klingen The Crown endgültig 100%ig packend. Dies macht nach einem kurzen Bombastintro auch sofort der Opener und Titeltrack ihres fünften Albums „Crowned In Terror“ richtig deutlich. Eine vernichtende Double-Bass trifft auf nackenbrechende Riffs, geile Melodien und Lindbergs unvergleichlichen Gesang, der alle schon zu At The Gates-Zeiten zu Begeisterungsstürmen hingerissen hat. Weiter geht es mit dem brutalen Hassbatzen „Under The Whip“ und „Drugged Unholy“, einem richtigen Ohrwurm, bei dem man sich sogar ab und an beim Mitsummen erwischt. Dann folgt mit „World Below“ das langsamste, wuchtigste Stück der Platte, das einmal mehr mit genialen Melodiebögen gesegnet ist und live bestimmt zu einem absoluten Abräumer werden dürfte. Die Highlights, falls man überhaupt irgendwelche Songs hervorheben sollte, sind der Hochgeschwindigkeitszug „The Speed Of Darkness“, bei dem sogar kurzzeitig im Mittelteil das Thema unserer aller Lieblingsserie aus den 80ern und 90ern, Knight Rider, in einer metallischen Form aufgegriffen wird (oder habe ich gestern mal wieder ein Bierchen zuviel abbekommen und meine Phantasie geht mit mir durch?), und der Hybrid aus zerstörerischem Thrashriffing und melodiöser Gitarrenarbeit, „Death Is The Hunter“. So gibt es an „Crowned In Terror“ eigentlich nicht viel auszusetzen, wären da nicht die stellenweise etwas zu wünschen übrig lassenden Soli, die sich nicht flüssig in den Liedstrom integrieren wollen. Mit dem letzten Stück der Platte, „Death Metal Holocaust“, hat sich noch dazu ein Track auf das Album geschlichen, der aufgrund fehlender, fesselnder, eingängiger Momente eher unspektakulär aus den Boxen dröhnt. Nichtsdestotrotz haben The Crown mit ihrer neuen Abrissbirne ihren bisher besten Longplayer abgeliefert, dem man getrost attestieren kann, eine verdammt gelungene Symbiose aus Aggression, High-Speed-Geknüppel, schädelspaltenden Riffs, filigranen Melodien und geilem, hasserfülltem Gesang zu sein. Beide Daumen gehen klar nach oben!

05.04.2002
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