Trendonix - Trendonix

Review

TRENDONIX sind keine Band im eigentlichen Sinne, sondern der Name einer „guten Idee“ von CONMOTO und PRINZESSIN HALTS MAUL. Die beiden Punk-Bands covern jeweils zwei Stücke der Bands TREND und BUBONIX, aufgenommen wurde standesgemäß im ehemaligen Proberaum von BUBONIX im Kalkwerk in Limburg. Ergänzend sei noch zu erwähnen, dass ein Großteil von CONMOTO vorher bei BUBONIX aktiv war und sich somit auch irgendwie selbst covert. Klingt kompliziert, ist aber geil geworden. Die liebevoll gestaltete 12inch EP ist auf 300 Stück limitiert, einseitig bespielt und mit einem aufwendigen Siebdruck versehen. Genug der Fakten, ab jetzt geht es um die Musik.

PRINZESSIN HALTS MAUL machen den Auftakt mit „Mission“ von TREND, ein Song der ohne Umschweife startet und bei mir aufgrund der packenden Dynamik schon seit dem letzten Jahr mehrmals die Woche lautstark durch die Bude dröhnt und standesgemäß mitgebrüllt wird. TREND haben bewiesen, dass man intelligente deutsche Texte machen kann, ohne sinnfreie Blasen gefüllt mit Fremdwörtern rauszublubbern. Dies wird in beiden TREND-Covern deutlich. Measy von PRINZESSIN HALTS MAUL legt kompletten Schmackes in seinen Vortrag, man könnte fast meinen der Song sei von ihm. Und auch seine Bandkollegen stehen ihm in nichts nach, die kernigen Chöre sind einfach bezaubernd.

CONMOTO übernimmt mit „Im Namen Des Vaters“. Auch wenn ich das überwiegend englischsprachige „Cut Cut Cut“ von CONMOTO sehr gut finde, so bin ich doch immer wieder begeistert, wenn Frontbrüllerin Sarah De Castro deutsch singt. Auch hier ist die Symbiose peferkt gelungen, in typischer CONMOTO-Tradition poltert der Song zielsicher durch Hardcore-Punk, schlägt mit zahlreichen Haken alles klein und glättet dann die Wogen mit einem schönen melodischen Part. CONMOTO sind eine dieser Bands, die für jeden Song sterben und alles, aber wirklich alles, in den Moment legen. Das hört man verdammt gut und so macht der „rockige Überfall“ einfach mordsmäßig Spaß. In diesem Sinne: „Noch drei Kurze auf die schöne Welt…Ja und Amen, Gute Nacht“

Im folgenden TREND-Cover „Auftrag“ erhielten CONMOTO Verstärkung durch Fezer von TREND. Das Lied geht es etwas gemütlicher an, ist trotzdem keine Spur zahmer, textlich ebenfalls sehr aussagekräftig. Der typische Takt, in dem sich alle Gleichgeschalteten bewegen, wird musikalisch unterstützt und im Refrain gebrochen. „Mach es einfach!“ ist eine Aussage, die man nur doppelt und dreifach unterstreichen kann. Dass TRENDONIX ein Liebhaberprojekt ist, merkt man deutlich. Die Stücke sind allesamt sehr durchdacht und nicht schnöde nachgespielt. Man hört deutlich die Eigenheiten der einzelnen Bands raus (manche Bands haben noch nicht mal welche…), die 4 Stücke sind also tatsächlich Unikate und keine preiswerten Kopien.

PRINZESSIN HALTS MAUL macht mit „Fuck Love“ von BUBONIX den Abschluss, hier fällt besonders positiv der spröde Sound auf. Measy steht gesanglich nicht im Vordergrund, hier wurden die schrammelnden Gitarren platziert. Besonders gefällt mir der Moment, wenn der Song sich plötzlich förmlich auffaltet, der Bass in den Vordergrund rückt und sich der Showdown nähert „Zu viele Männer mit zu vielen Köpfen, zu enge Kragen mit zu vielen Knöpfen“, abgeschlossen wird mit einem abwertenden „Bäh“. Bäh ist TRENDONIX auf keinen Fall, eher ein stilvolles Sammlerstück mit aufwendig gestalteten Coversongs. Es wird deutlich, dass CONMOTO und PRINZESSIN HALTS MAUL ehrlich Verehrer von TREND und BUBONIX sind und den Truppen hier ein kleines Manifest auf Platte gepresst haben.

 

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22.01.2014

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