We Are The Ocean - Cutting Our Teeth

Review

Galerie mit 20 Bildern: We Are The Ocean - Deichbrand Rockfestival 2013

Den Briten von WE ARE THE OCEAN eilt ihr Ruf voraus. Die Presse überschlägt sich fleißig: „Hoffnungsvollste Band seit GALLOWS oder BULLET FOR MY VALENTINE“, „Heißeste neue Band“, etc. pp. Sogar die Nominierung für einen Kerrang! Award als bester UK Newcomer steht schon auf der Habenseite. Auch rein optisch passen die fünf Jünglinge hervorragend in die hippe Szene-Uniformität. „Nicht schon wieder einer dieser hoffnungslos überhypten, musikalisch völlig belanglosen Bands“, schießt es mir in den Kopf. Aber, aber! Nicht gleich wegkategorisieren. „Cutting Our Teeth“, das Debüt der Londoner, kann durchaus was.

Auch wenn ihr mit Metal und Rock gespickter Emo ganz gerne mal das ein oder andere Klischees abklappert, bewahren uns WE ARE THE OCEAN vor einer für die Platte tödlichen Überdosis Langeweile und dem Schon-Tausend-Mal-Gehört-Gefühl. Hauptsächlich wird dem entgegengewirkt, indem nicht bei jedem Song die Genre-Schablone – Geschrei im Vers und das obligatorische Emo-Gelunze im Refrain – nachgezeichnet wird und versucht wird, die Songstrukturen interessant zu halten. Außerdem gehen die Briten teilweise durchaus schroff zu Werke, was dem Ganzen einen gewissen ungestümen Punk-Anklang verleiht. Auch die Produktion führt diesen Eindruck fort, ist sie zwar klar, aber nie all zu glatt. WE ARE THE OCEAN biedern sich also nicht zu sehr dem Mainstream an, was sehr positiv ist.

Leider ist „Cutting Our Teeth“ auf die gesamte Spieldauer von einer unangenehmen Inkonsistenz geprägt. Wenn ein Song einschlägt, dann richtig. Zum Beispiel der Opener „Look Alive“ oder der Rausschmeißer „This Is Called My Home“ sind astreine Hits vor dem Herren. Allerdings, ist ein Song eher mau („Confessions“ oder „(I’ll Grab You By The) Neck Of The Woods“), dann kann es schon passieren, dass er zu einem richtigen Langweiler verkommt.

Trotzdem: Fans von ALEXISONFIRE (übrigens klingt Sänger Liam Cromby fast wie eine eins zu eins Kopie von Dallas Green) oder in Teilen auch von STAIND werden sicher von „Cutting Our Teeth“ nicht enttäuscht sein. Wenn dann die Hitdichte auf der nächsten Platte etwas größer wird, dann kommen auch aufgeschlossene Metaller nicht mehr an WE ARE THE OCEAN vorbei.

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„Cutting Our Teeth“ ist mittlerweile auch als Deluxe-Edition neu aufgelegt worden. Diese beinhaltet eine Bonus-CD mit 13 zusätzlichen Songs. Neben einigen unveröffentlichten und ganz neuen Stücken dürfte vor allem die enthaltene „We Are The Ocean“ EP für Fans interessant sein. Das damals in Eigenregie veröffentlichte Kleinod hatte nämlich nur eine Auflage von 1000 Stück und war noch am Erscheinungstag im August 2008 bereits vollständig ausverkauft.

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29.10.2010

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