Wolfheart - Constellation Of The Black Light

Review

Nur rund 1,5 Jahre haben sich WOLFHEART Zeit gelassen, um mit „Constellation Of The Black Light“ einen Nachfolger für ihr brachiales Opus „Tyhjyys“ zu liefern. Stilistisch haben sie sich bei Letzterem in verschiedenen Richtungen weiterentwickelt. Trotz vieler doomiger Passagen befinden sich die bis dato schnellsten Parts auf diesem Album. Zudem gaben WOLFHEART ihren Melodien durch den verstärkten Einsatz von orchestralen Arrangements noch mehr Tiefe. Beide Entwicklungen hört man auch „Constellation Of The Black Light“ deutlich an. Es fällt jedoch auf, dass die Truppe um Tuomas Saukkonen sich gebremst zu haben scheint. Statt noch schneller und noch symphonischer zu werden, scheinen diese Aspekte nun richtig im Mix angekommen zu sein.

WOLFHEART: lang, aber nicht langatmig

Als Opener haben WOLFHEART ein wahres Epos ausgewählt. „Everlasting Fall“ hat eine Laufzeit von über zehn Minuten und nimmt einen dabei mit auf eine Reise durch die verschiedensten Stimmungen. Das Stück hat sich – in gekürzter Form – schon als Intro für Liveauftritte bewährt. Dafür gibt es einen guten Grund. Der sanfte Einstieg mit für die Band typischen Akustik-Gitarren im Lagerfeuerstil, die sich nach und nach verdichten und schließlich von der ganzen Bandbreite der Instrumente unterstützt werden, entführen auf stimmungsvolle Weise in die kalte und dunkle Welt dieses sehr speziellen, finnischen Melodic Death.

Wenig später folgt allerdings das Geballer, für das man WOLFHEART eben spätestens seit „Tyhjyys“ kennt. All das wird aber von der Melodie, die ab ca. 6:10 einsetzt und den Rest des Songs dominieren wird, in den Schatten gestellt. Hier wird aus dem Vollen geschöpft und die ganze Bandbreite des Bandrepertoires aufgefahren. Die Emotionen, die das Ergebnis mit sing bringt, können kaum beschrieben, sondern müssen erlebt werden. Somit ist der absolute Hammertrack auf dem Album zwar gleich zu Anfang abgefrühstückt, es wird aber glücklicherweise noch einiges mehr geboten. Wer den Sound von WOLFHEART gut kennt, wird feststellen, dass sich auf dem Album viele Details in der Instrumentierung verstecken, die sich einem erst nach und nach erschließen.

„Constellation Of The Black Light“ bietet Kontraste

Die Singles „Breakwater“ und das phasenweise an „Veri“ auf „Shadow World“ erinnernde „The Saw“, zu denen es jeweils schon ein Video gibt, stehen durch die Schnelligkeit und Härte des Ersteren und die melodische Prägung des Letzteren in einem Kontrast, der sich bei WOLFHEART immer wieder findet. So strahlt auch das Video zum harten „Breakwater“ mit seinen wunderschönen Landschaftsaufnahmen eher Ruhe aus, während das Video zum melodiösen „The Saw“ fast verstört. „Forge With Fire“ versprüht stellenweise einen fast cineastischen Vibe, und auch das darauffolgende „Defender“ ist episch angehaucht. Trotzdem sind beide Stücke und auch „Warfare“ ein wenig schwächer als die erste Hälfte des Albums. Als Gesamtwerk ist „Constellation Of The Black Light“ aber ohne Frage ein Album geworden, das eigentlich nichts zu wünschen übrig lässt, und gehört damit einfach in die Sammlung.

Mehr zu „Constellation Of The Black Light“ erfahrt ihr im Interview mit Tuomas Saukkonen.

21.09.2018

headbanging herbivore with a camera

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