Meathook Seed - Embedded

Review

Unter dem Banner MEATHOOK SEED wagte Gitarrist Mitch Harris (auch ex-RIGHTEOUS PIGS, DEFECATION) weitere Gehversuche abseits von NAPALM DEATH. Alleine komponiert und weitestgehend umgesetzt beschritt er mit „Embedded“ 1993 Wege, die eigentlich gar nicht so sehr zur seinerzeit schwer angesagten Death-Metal-Welle passten. Eine Mischung aus Industrial, Avantgarde, Hardcore und Todesblei stellt die Essenz des ersten MEATHOOK-SEED-Albums dar und bescherte dem geneigten Hörer den einen oder anderen musikalischen Psycho-Trip.

Um sein Vorhaben nach den eigenen Vorstellungen passend umzusetzen holte sich Mitch Harris kurzerhand Trevor Peres ans Mikro (!) und setzte Donald Tardy hinter die Kessel. Beide dürften den Meisten wohl besser bekannt sein als Gitarrist und Drummer der Florida-Legende OBITUARY. Des Weiteren lieferte NAPALM-DEATH-Kollege Shane Embury ein paar vereinzelte Gastbeiträge ab.

Die Songs sind sehr Riff-basiert, jedoch enorm verfeinert mit vielen Samples, elektronischen Spielereien und natürlich dem leicht heiseren Extremgesang von Trevor Peres, der hier zum ersten Mal seine Stimme zum Besten gab.

Mit wuchtigen Beats und abgefahrenen Riffs können Stücke wie „Famine Sector“, „Day Of Conceiving“, „Forgive“ oder „Focal Point Blur“ punkten, wobei ein gewisser, grundsätzlicher Faktor der Sperrigkeit immer bleibt. Der Hörer ist das gesamte Album über gefordert, diese Sperrigkeit zu bewältigen und die Musik letztendlich zu verstehen. Am Ende kann man sich entweder in die wirre musikalische Welt des Mitch Harris hineindenken oder eben nicht. In letzterem Falle wird „Embedded“ spätestens mit Beginn des zweiten Liedes endlos nerven.

Ein kleines Highlight ist das rein elektronische Spielchen „Sea Of Tranquillity“, das mit seinen über 12 Minuten den Abschluss des Albums bildet. Für die damalige Zeit zwar recht gewagt, derartige Klänge auf ein im Wesen sehr hartes Metal-Album zu packen, aber für mein Empfinden ein durchaus gelungenes Unterfangen. Aufgeschlossenheit siegt!

Bei der Pressung, bzw. Veröffentlichung von „Embedded“ ist Earache Records damals ein spannender Fehler unterlaufen. Die ersten 500 gepressten Einheiten enthalten einen unfertigen, rohen Mix des Albums, auf dem viele Samples und Feinheiten noch fehlen, ganz abgesehen natürlich vom Sound, der in der unfertigen Fassung deutlich schmutziger und logischerweise ungeschliffener klingt. Leider sind diese beiden Versionen optisch überhaupt nicht voneinander zu unterscheiden, so dass man beim Kauf einer Art Roulette-Spiel unterliegt. Unterscheiden kann man beiden Versionen wie folgt: Der elektronische Intro-Beat ist in der fertigen Fassung mit einer Basslinie unterlegt, die in der Rohfassung fehlt.

Interessierten kann ich persönlich wärmstens empfehlen, sich beide Versionen zuzulegen, bzw. anzuhören, da beide Fassungen des Albums einen gewissen Reiz innehaben.

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08.07.2008

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