ReVamp - Wild Card

Review

Mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum avancierten REVAMP vor drei Jahren zum Geheimtipp unter Female-Fronted-Metal-Liebhabern. Nun liegt das Nachfolgealbum „Wild Card“ vor, das nicht zuletzt durch den bis-auf-weiteres-Einstieg von Sängerin Floor Jansen (Ex-AFTER FOREVER) bei den finnischen Symphonic-Überfliegern NIGHTWISH einiges mehr an Staub aufwirbeln dürfte. Doch lässt die Scheibe auch über den Namedropping-Bonus hinaus durch musikalische Qualität aufhorchen?

Sie lässt. Und das vor allem aufgrund des angenehm hohen Härtegrades. Wie der Vorgänger so sticht auch „Wild Card“ im Hinblick auf seine klangliche Vielschichtigkeit den Großteil der Female-Fronted-Konkurrenz bei weitem aus. Da paaren sich thrashige Riff-Attacken mit progressiven Frickeleien, stets getragen von einem Überbau aus eingängigen Melodien und der unglaublich wandelbaren Stimme von Floor Jansen. Von opernhaftem Sopran über die angenehme Wärme tieferer Tonlagen bis hin zur kraftvollen Rock-Röhre brilliert die Holländerin in allen Disziplinen und drückt der Scheibe damit zu jeder Sekunde ihren Stempel auf.

Bei aller kompositorischer und spieltechnischer Reifheit wirkt das neue Album etwas geerdeter und weniger steril als das Debüt. Dazu tragen die persönlichen Texte einen großen Teil bei, unter denen das dreigeteilte „The Anatomy Of A Nervous Breakdown“ die zentrale Rolle spielt. Hierin erlaubt Floor Jansen, die in den vergangenen Jahren mit einem Burn-Out-Syndrom zu kämpfen hatte, einen besonders tiefen Einblick in ihr Gefühlsleben. Man kann sich vorstellen, dass der Weg nach dem AFTER-FOREVER-Ende hin zu ihrem Einstieg bei NIGHTWISH die Künstlerin verändert und „Wild Card“ geprägt hat.

Wie auf dem Vorgänger, so haben REVAMP auch diesmal Gastsänger mit an Bord geholt. Neben AFTER-FOREVER-Gründe Mark Jansen (EPICA) darf man sich diesmal über den großartigen Devin Townsend freuen, dessen Duett mit Floor Jansen „Neurasthenia“ zu einem der großen Highlights dieser Scheibe machen. Gerade an diesen mangelt es „Wild Card“ ansonsten leider ein wenig. Der Titeltrack ist noch fantastisch, die übrigen Stücke durchgängig gut, jedoch will sich auch bei mehrmaligem Hören keines der Lieder so richtig im Gehörgang festsetzen. Das liegt nicht zuletzt an der eher sperrigen progressiven Grundausrichtung, wer davor jedoch nicht zurückschreckt und sich über eine etwas andere Herangehensweise an die Female-Fronted-Thematik freut, sollte dem Album unbedingt eine Chance geben.

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25.08.2013

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