Stigma - New York Blood

Vinny Stigma, das Urgestein der New Yorker Hardcoreszene, hat sich nach gut einem viertel Jahrhundert endlich dazu aufraffen können, sein Solodebüt vom Stapel zu lassen. Als Gründer von AGNOSTIC FRONT seit jeher dem Hardcore und Oldschoolpunk zugetan, frönt der Mann auch kurz vor der Rente immer noch genau diesem Sound.

Anders als bei seiner Hauptband ist Vinny hier aber nicht an der (Phantom-) Gitarre zu hören, sondern er erfreut die Massen mit seinem Gesang. Und was soll ich sagen, er singt tatsächlich besser als er die Klampfe bedient.
Irgendwo zwischen dem typischen NY-Sound, den er mit AGNOSTIC FRONT und MADBALL ja nachhaltig geprägt hat, und punkig angehauchten Mitgröhlnummern findet der Herr hier seine Nische. Zwar sagen mir eher die straighten Knaller wie der formidable Titelsong oder die AGNOSTIC FRONT-Hommage „Still Crucified“ zu, doch auch die Richtung DROPKICK MURPHYS schielenden Nummern wie „We Are The Boys“ sind ganz in Ordnung. „New York Blood“ wäre aber noch einen Tick besser ausgefallen, wenn nicht zum Ende hin etwas die Luft ausgehen würde. Hier verliert sich Vinny Stigma etwas zu sehr in ruhigen, bierselig-unspektakulären Songs.

Guten Geschmack beweist Vinny dann allerdings wieder mit der abschließenden Coverversion der mindestens ebenso legendären 7 Seconds und deren „Young Till I Die“, auch wenn zum Beispiel BATTERY den Song schon stärker interpretiert haben.
Dennoch ist „New York Blood“ ein starkes Album vom „Godfather of Hardcore“ geworden, mit dem ich in der Form niemals gerechnet hätte.

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