BOILING BLOOD sind eine Thrash Metal Band, welche 2019 ihr Debütalbum „Lost Inside A Morbid World“ veröffentlicht hat. Dieses konnte leider wegen der folgenden Pandemie nicht wirklich gut live bespielt werden, drum hat die Band die Zeit genutzt und arbeitet bereits an ihrem zweiten Studioalbum. Für die Zwischenzeit steht erst einmal eine EP mit fünf Songs bereit, welche auf den Namen „Prypjat“ hört und auf der fünf neue Songs eingeholzt wurden.
BOILING BLOOD lassen die Sirenen heulen
Prypjat ist ja bekanntlich eine Stadt, die nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl zu einer Geisterstadt wurde, da sie die dem Reaktor nächstgelegene Siedlung ist und sich in der unbewohnbaren Zone befindet. Sehr stimmungsvoll und zum Albumcover passen eröffnen Sirenen und ukrainische Durchsagen das Album, bevor die Band loslegt.
Direkt ins Ohr gehen die sägenden Riffs, das präzise Drumming und das Gespür der Band für geschickte Songstrukturen. Die Marschrichtung vieler Songs lautet zwar vordergründig Gaspedal durchtreten und los, doch es wird sich auch nicht gescheut, das Tempo zugunsten einer stampfenden Bridge oder einem einprägsamen Refrain wie in „Follow The Lie“ oder „Survive“ zurückzufahren.
Sänger Peter Rummel begleitet das musikalische Geschehen mit seinen Growls, die technisch eher an Death- als an Thrash Metal erinnern und dem ganzen eine etwas brutalere Note geben. Die Death-Metal-Einflüsse kommen insbesondere bei „Crypts Of Lechery“ zum Tragen und bringen eine nette Abwechslung in den Sound der Band ein. Die klassische Thrash-Keule wird dann im abschließenden „Traitor“ nochmal ausgepackt, hier auch mit ebenfalls starken Clean Vocals.
„Prypjat“ ist ein gelungener Zwischenhappen
Wenn man als junge Band, die kaum live spielen konnte, knapp vier Jahre ohne Veröffentlichung ist, dann kann man auch schnell von der Bildfläche verschwinden, bevor man überhaupt auf ihr aufgetaucht ist. Mit „Prypjat“ melden sich BOILING BLOOD mit einem kleinen Ausrufezeichen zurück, bevor dann später im Jahr das angekündigte zweite Full Length erscheint. Mit guten 25 Minuten Spielzeit bietet die EP bis dahin jedenfalls genug Futter für Thrash-Fans.
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