
REJECT THE SICKNESS aus Belgien veröffentlichen – je nach Zählweise – ihr viertes oder fünftes Album. Ihr letzter Output war 2022 eine Neuaufnahme des Debüts „Chains Of Solitude“, ein Jahr zuvor erschien mit „While Our World Dissolves“ ihr letztes komplett neues Werk. Nun meldet sich die Band mit „Signs Of The End“ und acht frischen Tracks zurück.
REJECT THE SICKNESS beschwören das Ende herauf
Das Soundfundament besteht aus Melodic Death Metal schwedischer Prägung – Bands wie AT THE GATES standen hier hörbar Pate. Dennoch sorgt die Gruppe für Abwechslung: In „We Enslave Angels“ etwa mischen sich Black-Metal-Riffs und dezent eingesetzte Keyboards ins Klangbild. Der Härtegrad bleibt hoch und Sänger Guy verzichtet fast vollständig auf klare Vocals. Stattdessen liefern seine voluminösen Growls die perfekte Ergänzung zur druckvoll produzierten Musik.
Mit durchschnittlich fünf Minuten Spielzeit pro Song ist klar, dass REJECT THE SICKNESS nicht auf Radio-Airplay zielen. Dafür holzt die Band zu kraftvoll durch die belgischen Wälder. Das Tempo bleibt meist hoch, wird aber geschickt durch Midtempo-Parts aufgelockert – etwa in „When I Become You“, dessen gegröltes „Stand up and fight!“ kurz an MACHINE HEAD erinnert, bevor die Truppe wieder Vollgas gibt.
Textlich dringt „Signs Of The End“ tief in die menschliche Psyche vor und thematisiert das Erwachsenwerden in einer düsteren, von Zurückweisung geprägten Welt. Die Lyrics fangen Angst und Hass der Verlassenen ein und zeigen, wie daraus ein Verlangen nach Rache entsteht. Wie im Genre üblich lohnt es sich, die Texte mitzulesen, da Growls und Shouts nicht immer klar verständlich sind.
„Signs Of The End“ – ein gutes Album mit interessanten Ansätzen
Mit „Signs Of The End“ präsentieren REJECT THE SICKNESS überzeugenden Melodic Death Metal, der besonders dann fesselt, wenn er stilistische Grenzen überschreitet. Das Album zeigt, dass die Entwicklung der Band noch nicht abgeschlossen ist – und macht neugierig auf den nächsten Schritt. Ihr prophezeites Ende haben sie noch nicht erreicht.

Jannik Kleemann





























Kommentare
Sag Deine Meinung!