Foghat

Band

Foghat ist eine britische Hard-Rock-Band, die 1971 von „Lonesome“ Dave Peverett, Rod Price, Tony Stevens und Roger Earl in London gegründet wurde. Peverett, Earl und Stevens hatten bereits zusammen bei der Bluesrock-Band Savoy Brown gespielt, nun vereinten sie gemeinsam mit Price die Musikgenres Boogie, Blues und Hard Rock in einer Band. Nachdem Namen wie Brandywine, Track und Hootch abgelehnt worden waren, einigte man sich schließlich auf Foghat. Der Name (deutsch: Nebelhut) leitet sich von einem Fantasiewort her, das bei einem Scrabble-Spiel entstand.

Geschichte

Gründung

Foghat entstand Ende 1971 aus der Blues-Rock-Band Savoy Brown. Lonesome Dave Peverett (Gitarre und Gesang), Tony Stevens (Bass) und Roger Earl (Schlagzeug) hatten zusammen mit Kim Simmonds (Gitarre) und Chris Youlden (Gesang) seit den späten 1960er-Jahren das Line-Up dieser Band gebildet. Savoy Brown tourte vor allem in den USA und veröffentlichte regelmäßig Alben. Nach dem Weggang von Chris Youlden übernahm Peverett den Gesangspart. In dieser Konstellation wurde 1970 das Album Looking In produziert.

Aufgrund unterschiedlicher musikalischer und kreativer Pläne trennten sich Peverett, Stevens und Earl von Savoy Brown und entschlossen sich, ihre eigene Band zu gründen. Dies war die Geburtsstunde von Foghat. Als Lead- und Slide-Gitarrist wurde Rod Price verpflichtet, der im Vorfeld Mitglied von Black Cat Bones war.

Im Juni 1972 erschien das Debüt-Album Foghat, produziert von Dave Edmunds. Als Single wurde der Willie-Dixon-Klassiker I Just Want to Make Love to You ausgekoppelt. Sowohl das Album als auch die Single kamen nur in den USA in die Charts, weshalb Foghat kurz darauf eine US-Tournee startete.

1970er-Jahre

Kurz darauf nahm Foghat die Single What a Shame auf, die außerdem im März 1973 auf dem Album Rock & Roll erschien. Tom Dawes produzierte das im Januar 1974 erschienene Album Energized, das unter anderem eine Coverversion von Buddy Hollys That'll Be the Day enthielt. Das Album stieg in den USA bis auf Platz 34 und erreichte Goldstatus. Im Oktober erschien das Album Rock and Roll Outlaws, das von Nick Jameson produziert wurde. Mit dem Album konnte Foghat den Erfolg von Energized nicht wiederholen.

1975 wurde Stevens vollständig durch Jameson ersetzt. Im selben Jahr erschien Fool for the City, das erste Foghat-Album, das Platin-Status erreichte. Slow Ride von dem Album sollte ihr größter Single-Erfolg überhaupt werden.

1976 verließ Jameson die Band, um eine Solo-Karriere zu starten, als Ersatz kam Craig MacGregor. Dan Hartman produzierte das Album Night Shift, das im November 1976 erschien und Gold bekam. Es enthielt die Singles Drivin' Wheel, I'll Be Standing By und Take Me to the River.

Im August 1977 erschien Foghat Live, auf dem die Band ihre bekanntesten Songs zum Besten gibt. Jameson war zurückgekehrt, um das Album zu produzieren. Die Live-Version von I Just Want to Make to Love You kam als Single auf den Markt. Auf Stone Blue (Mai 1978) bewiesen Foghat einmal wieder ihre Qualitäten als Blues-Band mit dem Robert Johnson-Cover Sweet Home Chicago. Das Titelstück des Albums wurde als Single veröffentlicht.

1980er-Jahre und Trennung

Im Juni 1980 erschien dann das Album Tight Shoes, auf dem sich Foghat in Richtung New Wave bewegt. Es war das vorerst letzte Album, auf dem Price mitspielte; er stieg kurz darauf aus. Als Ersatz kam Erik Cartwright.

Auf dem Album Girls to Chat & Boys to Bounce vom Juli 1981 spielte auch Jameson als Bassist wieder mit. Es bekam miserable Kritiken. Im Oktober 1982 erschien In the Mood for Something Rude, das größtenteils aus Rhythm-and-Blues-Covern bestand. Sehr ähnlich klingt auch das Album Zig-Zag Walk (Juni 1983). Kurz darauf kehrte MacGregor der Band den Rücken. Er wurde zunächst durch Kenny Aaronson ersetzt, der die Band aus gesundheitlichen Gründen ebenfalls bald verließ. Auch Rob Alter, Aaronsons Nachfolger, musste wegen Krankheit schnell wieder gehen. Im Endeffekt kehrte dann MacGregor zurück.

Bis 1985 war Foghat fast ständig auf Touren. Anfang des Jahres verließ jedoch Frontmann Peverett die Band, um nach England zurückzukehren. Earl, Cartwright und MacGregor gründeten zusammen mit dem Pianisten Jim Robarge die Kneetremblers. 1986 schied Robarge wieder aus, er wurde ersetzt durch Eric „EJ“ Burgeson an der Gitarre. Bald darauf tourten die Kneetremblers dann wieder unter dem Namen Foghat (diese Formation wurde später als Roger Earl's Foghat bekannt).

Roger Earl's Foghat musste eine sehr große Anzahl von Besetzungsänderungen durchstehen: MacGregor wurde durch Brett Cartwright, Eriks Bruder, ersetzt, der bis 1989 blieb und dann Jeff Howell seinen Platz überließ. Im gleichen Jahr ging auch Burgeson, für den Phil Nudelman kam. Nudelman ging schon im nächsten Jahr wieder eigene Wege, stattdessen erschien Billy Davis auf der Bildfläche. Schließlich meinte 1992 dann auch Howell, Foghat wieder verlassen zu müssen. Dave Crigger kam als neuer Bassist.

199er-Jahre: Renunion

1990 hatte Peverett eine Band namens Lonesome Dave's Foghat gegründet. Bei der Band spielten Brian Bassett (Gitarre), Eddie Zyne (Schlagzeug), Stephen Dees (Bass), Riff West (Bass) und gelegentlich war auch Rod Price wieder mit von der Partie. Zwischen 1990 und 1993 tourten die beiden Foghat-Bands unabhängig voneinander durch die USA.

1993 kamen Tony Stevens und Rod Price endgültig zurück, Dave Peverett und Roger Earl gaben ihre eigenen Projekte auf und es kam zu einer Reunion von Foghat in der Gründungsbesetzung. Wie bereits in den 197er und 1980er-Jahren unternahm die Band ausgedehnte Tourneen durch die USA. Auf Anraten des Produzenten Rick Rubin spielte die Band ein neues Album ein; für die eigentlichen Aufnahmen stand Rubin aber nicht zur Verfügung. Im September 1994 erschien das Album Return of the Boogie Men, im Mai 1998 kam das Live-Album Road Cases auf den Markt. 1999 ersetzte Brian Bassett Rod Price, im Mai desselben Jahres wurde King Biscuit Flower Hour, ein weiteres Live-Album, veröffentlicht. Im Jahre 2000 starb „Lonesome“ Dave Peverett an Krebs. Nichtsdestotz entschied man sich, die Band fortzuführen und und engagierte Charlie Huhn als neuen Frontmann.

2005 verstarb Rod Price nach einem Herzinfarkt. Trotz der Tode von Peverett und Price tourte die Band konstant. Tony Stevens verließ die Band Anfang der 2000er-Jahre und wurde wieder von Craig McGregor ersetzt. Foghat veröffentlichte seitdem mehrere Studio- und Live-Alben.

Gegenwart

2022 erklärte Charlie Huhn nach 22 Jahren als Frontmann seinen Austritt aus der Band. Er wurde durch Scott Holt ersetzt, der bereits in den vorherigen Jahren an dem Album Under the Influence sowie dem Nebenprojekt Earl & the Agitators mitgewirkt hatte.

Im November 2019 brachte die Band das Album Sonic Mojo auf den Markt, dass neben Coverversionen auch die Singles Drivin' On und She's a Little Bit of Everything enthielt. Für das Album nahm die Band auch drei Songs des kurz zuvor verstorbenen Savoy-Brown-Bandleaders und Freund der Gruppe Kim Simmonds auf. Sonic Mojo erreichte Platz 1 der Billboard Blues Albums Charts und hält sich seitdem in den Top 10.

Das Jahr 2024 brachte zwei neue Veröffentlichungen der Band mit bereits älterem Material. Zunächst wurde anlässlich des „Record Store Day“ von Rhino/Bearsville die Doppel-LP Permission to Jam – Live in New Orleans 1973 veröffentlicht, ein Konzertmitschnitt der Band vom September 1973 im Warehouse in New Orleans. Ebenfalls Ende April 2024 wurde von Cleopatra Records eine CD/DVD unter dem Titel Slow Ride – Live in Concert veröffentlicht, die einen Konzertmitschnitt aus dem Jahre 1999 enthält. Das Album stieg auf Platz 10 der Blues Album Charts ein.

Diskografie

Alben

Weitere Alben

  • 1984: Return of the Boogie Men
  • 1998: Road Cases (Live, aufgenommen 1996)
  • 2003: Family Joules
  • 2003: Decades Live
  • 2007: Live II
  • 2009: Live at the Blues Warehouse
  • 2010: Last Train Home
  • 2016: Under the Influence
  • 2017: Live at the Belly Up
  • 2018: Slow Ride
  • 2023: Sonic Mojo
  • 2024: Permission to Jam – Live in New Orleans 1973
  • 2024: Slow Ride – Live in Concert

Kompilationen

  • 1985: Best of Foghat (US: Gold)
  • 1992: Best of Foghat Volume 2
  • 1997: Slow Ride and Other Hits
  • 1999: Anthology
  • 2001: Hits You Remember Live
  • 2001: Live 2000
  • 2002: Essential

Singles

Weitere Singles

  • 1972: I Just Want to Make Love to You
  • 1972: Maybelline
  • 1973: Ride, Ride, Ride
  • 1974: Eight Days on the Road
  • 1976: Night Shift
  • 1978: Sweet Home Chicago
  • 1978: Easy Money
  • 1981: Wide Boy
  • 1981: Live Now – Pay Later
  • 1982: Slipped, Tripped, Fell in Love
  • 1982: Ain’t Livin’ Long Like This
  • 1983: Zig-Zag Walk
  • 2003: I’m a Rock ’n Roller
  • 2010: Louisiana Blues
  • 2016: Upside of Lonely

Quellen

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