Insomnium
Interview mit Ville Friman zu "Shadows Of The Dying Sun"

Interview

Insomnium

Endlich gibt es wieder neues Material von INSOMNIUM. „Shadows Of The Dying Sun“ ist wieder einmal ein Meisterwerk des hochmelodischen, melancholischen Metals, vielseitig, emotional aufwühlend, atmosphärisch dicht. Auch das neue Opus der Finnen ist reich an dunklen, majestätischen Melodien, pendelt dabei zwischen balladeskem Hits, kraftvollem Melodic Death Metal und archaischen, garstig rauem Black Metal. Dabei scheinen die Kontraste immer stärker zu werden. Wir sprachen mit Sänger/Gitarrist Ville Friman.

Zuerst möchte ich euch gerne zum fantastischen neuen Album „Shadows Of The Dying Sun“ gratulieren! Wie fühlt ihr euch?

Vielen Dank! Es fühlt sich großartig an, das Album nun endlich veröffentlicht zu haben. Alles ist doch sehr schnell gegangen, da es noch weniger als vier Monate her ist, seit wir alle Songs gemischt und gemastert haben. Die Reaktionen sind richtig gut und den Leuten gefällt das Album, wir können uns also nicht beschweren.

Ich finde euer neues Album „Shadows Of The Dying Sun“ ist noch variantenreicher, unterschiedlicher, dynamischer und intensiver als die vorherigen Werke. Kannst du meiner Einschätzung zustimmen? Wo siehst du selbst die Unterschiede?

Ich denke du liegst mit deiner Sichtweise exakt richtig. Es ist unser bisher vielschichtigste und verschiedenste Leistung. Die Gründe hierfür liegen darin, dass wir uns selbst nicht zu sehr zurückgehalten haben. Wir nahmen einfach die Songs, die uns gefielen, egal ob sie etwas anders oder ähnlich waren zu dem, was wir vorher schon hatten. Wir zielten nur darauf ab, gute Songs zu haben, egal in welchem Stil. Wir ließen einfach die kreativen Früchte fließen und hatten daran viel Freude.

Was natürlich immer noch vorherrschend ist im Sound von INSOMNIUM, auch mit dem neuen Album, ist die dunkle, melancholische Atmosphäre, aber es gibt da auch etwas Licht, eine kleine positive Aura in Songs wie „Ephemeral“. War das irgendwie geplant? Siehst du selbst da auch etwas Positives oder Optimistisches, und woher kommt das?

Ich schätze, dass das älter werden hier eine Rolle spielt. Du wirst erwachsen und realisierst, dass die Welt nicht nur aus Schwarz und Weiß besteht. Wir hatten immer große Kontraste in unserer Musik, und nun haben wir damit angefangen, dies auch stärker und freier in unsere Songtexte zu integrieren. Ich meine, wir sind nicht wie U2 oder so, wenn du verstehst was ich meine. Aber letztendlich wollte ich den Texten etwas Positives hinzufügen. Man muss an sich selbst als auch an die geliebten Menschen in deiner Nähe glauben, um durch dieses Leben zu kommen. Du musst etwas haben, wodurch du Kraft beziehst, und Musik war schon immer eine solche Quelle für mich. Egal ob ich Musik anhöre oder selbst spiele. 

Kommen wir zum Albumtitel „Shadows Of The Dying Sun“ – welche Bedeutung steckt dahinter?

Das ist eine Metapher für die Vergänglichkeit des Lebens. Wir werfen für einige Zeit einen Schatten, bevor wir gehen. Alles auf diesem Planeten bekommt seine Energie von der Sonne. Wir sind wirklich die Kinder der Sterne. Aber selbst diese Sterne werden eines Tages explodieren und vergehen, und das war’s. Wir selbst sind die Schatten der sterbenden Sonne. 

Wovon handeln denn dann die Texte?

Viele Themen. Da ist Liebe und Verlust. Der Titelsong handelt von dem was ich eben sagte. Da ist „Ephemeral“ in dem es darum geht, in sich selbst die Kraft zu finden und über die Zeit, die man auf diesem Planeten verbringt. Da ist viel Traurigkeit aber auch ein Glimmern von Hoffnung.

Hattet ihr irgendein Ziel, dass ihr mit „Shadows Of The Dying Sun“ erreichen wolltet?

Unseren Namen wieder ins Spiel zu bringen, auf größeren Festivals mit besseren Slots zu spielen. Überall auf der Welt auf Tour zu gehen. Der Welt zeigen, was wir wirklich zu bieten haben.

Nach eurer Tour 2011 hat euch euer Gitarrist Ville Vänni verlassen. Was waren die Gründe hierfür?

Ville hatte einfach neben seiner Arbeit nicht mehr die Zeit und es wurde unmöglich, in dieser Situation als richtige Band zu funktionieren. Es ist wirklich schwierig, eine aktive Band mit einem normalen täglich Job und Familie zeitlich unter einen Hut zu kriegen.

Mit Markus Vanhala habt ihr einen neuen Gitarristn. Welchen Einfluss hatte er auf das Resultat von „Shadows Of The Dying Sun“? Wer hat die Songs geschrieben, und wie ist das Bandfeeling heute?

Markus schrieb drei Songs, und ich schrieb die restlichen acht Songs. Markus hatte wirklich einen großen Input auf diesem Album. Nicht nur, was sein unglaubliches Songwriting anbelangt, sondern auch was das Arrangieren der Gitarrenparts bei meinen Stücken angeht. Er ist ein wirklich sehr talentierter Musiker und macht alles mit Stil. Wir funktionieren auch ziemlich gut zusammen und haben einiges gemeinsam geschrieben, auch ich habe einige Veränderungen und neue Arrangements in seine Songs eingebracht. Das neue Album war seine erste Aufnahme, wir sind nun wirklich eine ganze Band da wir nun auch gemeinsam diese Seite erlebt und erfahren haben. Es ist großartig, ihn an Bord zu haben!

In welchem Zeitraum wurden die neuen Songs geschrieben?

Während der ersten 10 Monate von 2013. Ich hatte etwas altes Material und einige Riffs fertig, aber das meiste Zeug ist frisch.

Was kannst du uns über die Aufnahmen erzählen? Wann und wo habt ihr aufgenommen, und wie habt ihr euch darauf vorbereitet?

Wir nahmen das Schlagzeug in mit Kimmo Perkiö und alles andere in Kotka mit Teemu Aalto, beides Städte hier in Finnland, auf. Das Album wurde in Schweden im Fascination Street Studio von Andre Alvinzi gemischt und in Finnland im Chartmakers von Svante Forsbäck gemastert. Wir hatten zwei intensive Probessions über zwei bis drei Tage Ende November und Anfang Dezember. Nach der zweiten Probe gingen wir ins Studio. Es war ein ziemlich hastiger Prozess im Gesamten, aber wir wissen, dass wir unter Druck arbeiten können und dass wir mit allem bis zur Deadline fertig werden, es war also alles in Ordnung.

Wie liefen denn eure Touren mit MOONSPELL und CHILDREN OF BODOM?

Beide Touren machten richtig viel Spaß. Die mit MOONSPELL war etwas kleiner und CHILDREN OF BODOM etwas größer und länger. Wir lieben die Typen von beiden Bands und es war uns wirklich eine Ehre mit unseren Idolen aus Kindheitstagen zu touren. Haha!

Ihr seid bisher für einige Sommerfestivals wie das Summer Breeze bestätigt. Werdet ihr auch eine Tour in Deutschland spielen?

Wir arbeiten gerade an einer Headliner Tour in Europa und werden definitiv später in diesem Jahr nach Deutschland kommen. Wir spielen auch auf dem Rock Hard und Rock Harz Festival in diesem Jahr.

Vielen Dank für das Interview! Die letzten Worte gehören dir!

Danke für das Interview! Testet uns, wenn ihr interessiert seid!

03.05.2014

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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