Lord Of The Lost
Ein Album – drei Volumes

Interview

Mit ihrer „Opvs Noir“-Trilogie haben sich LORD OF THE LOST einiges vorgenommen: 33 neue Songs erscheinen bis Frühjahr 2026. Die ersten elf davon sind mit „Volume 1“ nun veröffentlicht. Wir sprachen mit den Gitarristen Pi Stoffers und Benjamin „Benji“ Mundigler über Entstehungsprozess, Featuregäste und die Pläne, dieses Mammutwerk zu promoten.

Mit „Opvs Noir“ veröffentlicht ihr 33 Songs auf drei Alben verteilt. Gab es Lieder, die es nicht auf ein Album geschafft haben?

Pi: Ja, wir hatten 34 Songs (lacht).

Wie seid ihr auf die Idee einer Albumtrilogie gekommen?

Benji: Das ist organisch passiert. Wir haben Songs geschrieben und gemerkt, dass uns alle gefallen. Es wäre schade gewesen, die Hälfte rauszuwerfen und als B-Seiten zu behandeln, weil sie dann nicht die gleiche Aufmerksamkeit wie die Hauptsongs bekämen. Also überlegten wir, wie wir alle verwenden können. Alles auf einmal wäre zu überladen, also entstand die Idee von drei Alben in normaler Portionsgröße.

Stehen die einzelnen Volumes für bestimmte Konzepte oder Stimmungen?

Pi: Gefühlstechnisch und ästhetisch ist es ein einziges Album, aus einem Guss. Welche Songs auf welche Volume kommen, hat Chris [Harms, Sänger und Bandkopf; Anm. d. Red.] entschieden – auch abhängig von Terminen der Featuregäste. Die erste Single musste natürlich auf Volume 1 erscheinen.

Benji: Außerdem braucht es einen dramaturgischen Ablauf. Man kann nicht alle Balladen auf ein Album packen.

Wie habt ihr eure Featuregäste ausgewählt?

Pi: Entweder wollten wir unbedingt diese Person auf dem Song, weil das Stück danach klang, oder wir wollten schon lange mit Freund:in X zusammenarbeiten. Manchmal hatten wir einen Track und überlegten, wer dazu passt. Über jedes Feature sind wir total happy.

Benji, du bist von der Roadcrew in die Band gewechselt. Wie fühlten sich die letzten Monate für dich an?

Benji: Am Songwriting war ich seit 2017 beteiligt. Ich begann als Praktikant in den Chameleon-Studios und arbeitete später als Backliner. Daher kannte ich viele Studioabläufe. Anfangs ging es ums Recording, aber bei „Judas“ habe ich zum Beispiel den Chor mit eingesungen.

Bei „Opvs Noir“ war ich stark in der Vorproduktion eingebunden – Arrangements, Sounddesign und mehr. Der Unterschied war: Mir wurde klar, dass ich das später live spielen muss. Man möchte es sich leicht machen, aber auch herausfordern. Die künstlerische Vision steht dennoch dabei immer an erster Stelle, die Live-Umsetzung kommt danach.

Live war der Wechsel größer: Die Abläufe drehen sich um – wenn die Crew arbeitet, haben LORD OF THE LOST Pause und umgekehrt. Ich bin sehr dankbar, dass wir als Band und Crew so eng sind. Wir reisen zusammen, sind eine große Freundesgruppe. Am meisten schätze ich, dass sich menschlich nichts verändert hat, obwohl ich nun eine andere Rolle habe.

Mit einem neuen Album geht bei euch eine optische Veränderung einher. Wie gestaltet ihr eure Outfits?

Pi: Seit „Blood & Glitter“ haben wir Leute, die unsere Kleidung entwerfen und maßschneidern. Bei „Opvs Noir“ geht es in eine neue, düstere Richtung. Wichtig war, uns optisch von der ähnlich monochromen Welt von „Judas“ abzugrenzen. Diesmal sieht es edler aus – weniger zerfetzt, aber trotzdem düster.

Benji: Das zieht sich auch durch Musikvideos und Liveshows. Die Bühnenoutfits sucht sich jeder individuell aus. Ich habe mit Niklas [Kahl, Schlagzeuger; Anm. d. Red.] darüber gesprochen, dass er für vernünftiges Schlagzeugspiel andere Kleidung braucht – enge Hosen gehen nicht. Chris mit Umhang funktioniert, aber es gibt Stolpergefahr.

Wir arbeiten oft mit einer Make-up-Artistin zusammen, die unsere Vision versteht und umsetzt. Viele kreative Köpfe ziehen da gemeinsam an einem Strang.

Wie hängen die drei Cover-Artworks zusammen? Gibt es unterschiedliche?

Pi: Es wäre lame, wenn überall nur ein Schlüssel drauf wäre (lacht).

Benji: Genau. So wie es musikalisch zusammengehört, wird es auch optisch eine Einheit bilden.

[Anmerkung: Zum Zeitpunkt der Interviewaufzeichnung war die Platte noch nicht veröffentlicht. In der Earbook-Version sind bereits alle drei Cover-Artworks zu sehen – und ja, sie gehören zusammen.]

Da die Veröffentlichungsdaten der drei Volumes dicht beieinanderliegen: Bekommen wir bis Frühjahr 2026 beständig neues Material?

Pi: Wir haben allein im Februar fünf Videos gedreht. Weitere folgen. Wir freuen uns, wenn die Songs visuell ergänzt werden. Rein vom Budget her sind wir längst drüber, aber alle Volumes werden reichlich visuelle Unterstützung bekommen.

Wie schaut es mit der Setlist für die „Lords Of Fyre“-Tour aus?

Benji: Wir wollen viel von „Opvs Noir“ spielen, da sich die Songs live anbieten. Aber die Zusammenstellung ist schwierig.

Was möchtet ihr noch loswerden?

Pi: Nein, wir haben keinen Lieblingssong – aber danke fürs Fragen (lacht).

Quelle: Interview mit Pi und Benji
17.08.2025

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

Exit mobile version