Beartooth
- EUR/UK Tour 2023 in Hamburg

Konzertbericht

Billing: Beartooth, Motionsless in White und Stray From The Path
Konzert vom 30.03.2023 | Alsterdorfer Sporthalle, Hamburg

Diese Band BEARTOOTH, die mir im Jahr 2016 als Geheimtipp empfohlen wurde, und die damals die kleinen Bühnen der Festivals uns Clubs bespielten, genau von dieser Band kann man durchweg behaupten, dass sie sich ziemlich unermüdlich immer weiter nach oben gegraben hat. Vom Geheimtipp zum Headliner. Von einem „Kann man sich mal anhören“ bis hin zu einer immer stetig und weiterwachsenden Fanmenge- von Album zu Album. Was im Hardcore begann wurde soundtechnisch schnell zu einer Mischung aus Rock, Hardcore und Punk. Oder auch laut Aussagen der Band, zu dem was uns einfach Spaß macht. BEARTOOTH können mit Stolz behaupten, dass sie eine amtliche Entwicklung hinter sich haben und gönnen sich zu Recht eine Headliner-Tour zusammen mit MOTIONLESS IN WHITE und STRAY FROM THE PATH durch Europa und UK. Heute macht die Hardcore-Sause, denn nichts anderes verspricht man sich heute vom Line-Up, Halt in Hamburg. Die Alsterdorfer Sporthalle ist leider teilweise an Rängen und Tribünen abgesperrt, was natürlich aufzeigt, dass hier heute nicht mit einer randvollen Venue gerechnet wird. Solides Fassungsvermögen dennoch in der Variante ca. 5.000 Menschlein. Ebenfalls amtlich. Die beginnen sich, zu Beginn des Abends in reduzierterer Anzahl, vor der Bühne für STRAY FROM THE PATH zu sammeln.

STRAY FROM THE PATH

Hardcore aus New York steht auf dem Einkaufszettel an erster Stelle heute. Haben wir Laune drauf. Und auch Frontmann Drew York, der lässig in Latzhose und Tanktop auf die Bühne jagt, hat Bock. Pluspunkte gibt es erstmal wegen der Latzhose. Bequemstes, lässigstes Kleidungsstück, direkt nach der Jogginghose. Weitere Pluspunkte gibt es natürlich wegen der Musik. Halt Stopp. Und wegen der unfassbaren Energie und sportlichen Darbietung, die York hier mit seiner Band an den Tag legt. Der Sänger selber dreht und springt, macht Luftkicks, springt in die Knie, dann wieder auf, um an den Bühnenrand zu hechten, um die Masse, die sich vor der Bühne zusammensammelt, mit einzufangen und zu animieren. Sportprogramm vom Feinsten, was allerdings in den ersten Minuten im Publikum noch für eine Schockstarre oder träge Vorabendmüdigkeit sorgt. STRAY FROM THE PATH brauchen die Songs „Needful Things“ und „May You Live Forever“ um dafür zu sorgen, dass Bewegung in das Ganze kommt. Dann wird von meiner Position aus auch direkt ein kleiner Circlepit gesichtet. Geht doch. Nordisch unterkühlt brauchen wir halt einfach manchmal länger. Drummer Craig Reynolds lässt das Drumkit förmlich glühen. Der Mann haut so tight und schnell auf die Trommeln, als ginge es um Leben und Tod.

Sportprogramm vom Feinsten

Mit bewegenden Worten und der, in die Luft gestreckten Faust, sprechen sich STRAY FROM THE PATH kurz darauf gegen den Hass unter den Menschen, für Tolerenz und Diversität aus, was für anerkennenden Applaus sorgt und zu einer Menge, die ebenfalls ihre Fäuste gen Hallendeckel hebt. „Wer mit dieser Haltung nicht einverstanden ist, kann direkt gehen“, so Drew York.  Nach knapp 40 Minuten sind es aber leider STRAY FROM THE PATH die gehen müssen. Puh. Das war ein saftiger Start in den Abend. Warm geworden hier in der Halle.

SETLIST 

  1. Needful Things
  2. May You Live Forever
  3. Goodnight Alt-Right
  4. III
  5. Fortune Teller
  6. Guillotine
  7. First World Problem Child

 

MOTIONLESS IN WHITE

Dass die nächste Band ordentlich Masse zieht, konnte ich mir vorab eigentlich schon denken, aber dass es sich bei MOTIONLESS IN WHITE kurz vor Showbeginn dann fast so anfühlt, als wären die Metalcorer aus Pennsylvania Headliner des Abends, dass war für mich auch noch etwas neu und überraschend. Im Publikum findet man neben dem Slayer-Shirt-Träger jetzt erstaunlich mehr girls und boys mit weißgeschminkten Gesichtern und tiefschwarzen Eyelinern. Lack und Leder inklusive. Den Dresscode den MOTIONLESS In WHITE für sich erwählt haben, ist an diesem Abend aber selber etwas reduzierter. Lässig in Windbreaker und Cap entert Chris „Motionless“ Cerulli die Bühne. Sofort geht ein helles Kreischen durch die Menge. Der weibliche Anteil des Publikums vor der Bühne freut sich offensichtlich sehr die Band hier heute zu sehen. MOTIONLESS IN WHITE haben sich irgendwie in meinen Augen den Status der Metalcore-Boyband erarbeitet, ob gewollt oder ungewollt. Es funktioniert. Und so fliegen zu „Cyberhex“ sogar kleine Geschenke auf die Bühne. Ich habe das Memo nicht bekommen, und habe nichts zum Auf -die-Bühne-Werfen-dabei. Sorry MOTIONLESS IN WHITE.

Status Metalcore-Boyband

Sorry auch an den Sound bei diesem Set. Irgendwie kommt der Ton etwas schwach auf der Brust von der stage und schwankt arg. Dennoch lässt sich die Band dadurch nicht die Energie verhageln. Die charismatische Ausstrahlung von Chris „Motionless“ Cerulli und eine perfekte Performance zeigen hier durchaus Headliner-Qualitäten. Thema Headliner:  Bei „Slaughterhouse“ springt Caleb Shomo mal eben on stage dazu und steigt in die Vocals ein. Für Feierlaune und mit einem Gruß der Band an die gesamte Tourcrew versehen, sorgt das THE KILLERS- Cover „Somebody Told Me“. Danach gibt es mit „Eternally Yours“ noch ein paar sanftere Töne und Gänsehautmomentchen, weil Handys grundsätzlich ja eigentlich bei Konzerten stören, aber sie auch einfach unfassbar schön aussehen, wenn eine ganze Menge ihr Handylicht nach oben hält. Woran merkt man das ein Set und eine Band gut war? Genau. MOTIONLESS IN WHITE verlassen nach fast viel zu kurzen 45 Minuten die Bühne. Und diese Zeit fühlte sich eher wie ein paar Sekunden an. Also alles richtig gemacht. Wie man es richtig macht, weiß auch Chris „Motionless“ Cerulli, der am Ende standardmäßig rote Rosen von der Bühne verteilt.

SETLIST

  1. Thoughts & Prayers
  2. Cyberhex
  3. Slaughterhouse
  4. Break the Cycle
  5. Masterpiece
  6. Werewolf
  7. Another Life
  8. Soft
  9. Somebody Told Me (The Killers-Cover)
  10. Eternally Yours

Seiten in diesem Artikel

12
02.04.2023

It`s all about the he said, she said bullshit.

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 36677 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

Beartooth und Stray From The Path auf Tour

07.06. - 09.06.24Rock am Ring 2024 (Festival)Die Ärzte, Avenged Sevenfold, Queens Of The Stone Age, Beartooth, Dropkick Murphys, Kreator, Asinhell, Betontod, Cemetery Sun, Descendents, Enter Shikari, Fit For A King, Guano Apes, James and the Cold Gun, Mudvayne, Neck Deep, Pennywise, Querbeat, Royal Blood, Scene Queen, Skindred, Sondaschule, Wargasm, Green Day, Broilers, Billy Talent, Babymetal, Bad Omens, Electric Callboy, 311, Against the Current, Antilopen Gang, Dogstar, Donots, Jazmin Bean, Kvelertak, L.S. Dunes, Pendulum, Pinkshift, Royal Republic, Schimmerling, Team Scheisse, The Interrupters, The Last Internationale, The Scratch, Trettmann, Underoath, Måneskin, Parkway Drive, Kraftklub, Corey Taylor, Machine Head, Atreyu, Biohazard, Blackout Problems, Body Count, Counterparts, Fear Factory, Hanabie., Hatebreed, Heriot, Landmvrks, Leoniden, Madsen, Malevolence, Of Mice & Men, Polyphia, Thy Art Is Murder, Wanda und While She SleepsNürburgring, Nürburg

Kommentare