Die Vorwürfe gegen Mgla und Deus Mortem
Eine Chronologie

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Auf ihrer aktuellen gemeinsamen Tournee sehen sich MGLA und DEUS MORTEM sowie die Veranstalter und weitere Involvierte mit Vorwürfen konfrontiert, man würde rechtsextremes Gedankengut akzeptieren und/oder selbst verbreiten. Daraus resultierten auch Konzertabsagen. metal.de hat die Geschehnisse zusammengefasst.

25. April: Das Linke Bündnis gegen Antisemitismus München veröffentlicht einen offenen Brief an die Betreiber des Backstage München, wo am 1. Mai das MGLA-Konzert stattfinden sollte. In diesem wird unter anderem angemerkt, die Band sei gut mit der NSBM-Szene vernetzt. Ein Mitglied von DEUS MORTEM würde bei INFERNAL WAR mitspielen, deren Sänger antisemitische Aussagen in Interviews getätigt habe und entsprechende Songs veröffentlicht hätte. Dazu kommt, dass das Label von MGLA, Northern Heritage, auch NSBM-Bands vertreiben würde und M. mit seinem früheren Projekt LEICHENHALLE einen Song namens „Judenfrei“ veröffentlicht hätte. Der Brief schloss mit der Aufforderung, dieses Konzert abzusagen.

26. April: Am darauffolgenden Abend sagt das Backstage München das Konzert ab. Die personellen Überschneidungen von DEUS MORTEM mit INFERNAL WAR seien das Überschreiten einer verträglichen Grenze. Eine adäquate Prüfung der Vorwürfe gegen MGLA habe es im Zuge der Absage nicht gegeben, was aber unwesentlich sei, weil die Akzeptanz von Antisemiten nicht tolerierbar sei. Statt dem Auftritt von MGLA hat man kurzfristig ein Benefizkonzert gegen Antisemitismus veranstaltet. MGLA haben für den 1. Mai einen Auftritt in Prag gebucht.

28. April: Ungefähr sechs Stunden vor Beginn des Auftritts sagt das Columbia-Theater Berlin gegen 14 Uhr das Konzert ab. Man wolle „rechtsgesinnten“ Künstlern keine Plattform bieten. Zwei Stunden später meldet sich der Veranstalter Triple Six Concerts mit einem Statement zu den erhobenen Vorwürfen und der kurzfristigen Absage. Ebenso wird die mangelnde Dialogbereitschaft und die Kurzfristigkeit der Absage kritisiert. Am Abend äußern sich noch MGLA, die sich als Opfer einer Schmutzkampagne sehen und die Vorwürfe zurückweisen. Ebenso kündigen sie die Einleitung von rechtlichen Schritten an.

29. April: Auch das Konzert in Nürnberg wird abgesagt. Der Veranstalter Ad Infinitum Concerts beklagt den Druck, den man von „Sensationsgeilen Journalisten, dem Ordnungsamt und anderen gelangweilten Irren“ erfahren hat. DEUS MORTEM veröffentlichen ein Statement, in dem sie angeben, dass die Band keine politischen Intentionen habe.

1. Mai: Die Booking-Agentur Asgardian Events kündigt Ersatzkonzerte an: am 4. Mai gibt es als Ersatz für Nürnberg ein Konzert in Weiher und am 7. Mai in Lübbenau in Brandenburg als Ersatz für das Berlin-Konzert.

02.05.2019

Redakteur mit Vorliebe für Hard Rock, Heavy Metal und Thrash Metal

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