Agnostic Front - My Life My Way

Review

Endlich ist es soweit: AGNOSTIC FRONT veröffentlichen ihr vierundneunzigstes Album, das auf den schönen Namen „My Life My Way“ hört und nicht nur mit seinem Cover eine astreine Hommage an die frühen Jahre der Band darstellt. Überhaupt scheinen AF in einem Alter angekommen zu sein, in dem es nicht nur Zeit wird, sich ernsthaft über seine Rentenvorsorge Gedanken zu machen, sondern auch eine Bilanz unter den bisherigen Lebensweg zu ziehen.

Als erstes fällt Roger Mirets Gesang auf: noch ein Stück gepresster und angestrengter als sonst, aber ungemein verbissen und zäh klingt er bereits in „City Street“, dem flotten Opener. Doch die Zeit scheint Miret und AF nicht das geringste anhaben zu können. Im Gegenteil. Das Riffing ist Metal-lastiger denn je und auf absoluten Hochglanz (für HC-Verhältnisse) produziert und gleicht den ersten Eindruck sofort mit dem zehnfachen an Energie und Drive aus. Was „My Life My Way“ dabei so besonders und zu einem der stärksten AF-Alben überhaupt macht, sind die kräftigen Refrains, in denen die ganze Bande einerseits etwas wehmütig, aber unglaublich kraftvoll Resümee unter ihr bisheriges Leben, verstorbene Freunde und ihre gemeinsame Geschichte zieht. Auch wenn das auf den ersten Blick alles arg oberflächlich klingt, berühren Songs wie „Until The Day I Die“ oder „The Sacrifice“ und strahlen eine einnehmende Stärke und Willenskraft aus, die von gleichsam einfachen aber effektiven Riffs und Arrangements vollendet werden.

„My Life My Way“ ist nichts geringeres als ein Hammeralbum. AGNOSTIC FRONT haben bemerkt, dass sie nicht mehr die jüngsten sind, und gewinnen aus ihrer Geschichte unglaubliches Potenzial, dass sie auf ihrem neuen Album in lupenreinen Hardcore gießen. Wenn man dann morgens aufwacht und sich dabei erwischt, wie man schon vor dem Weckerklingeln „Until The Day I Die“ vor sich hin summt, kann kommen was wolle. Die AGNOSTIC FRONT steht bereit.

18.02.2011
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