Arch Enemy - Blood Dynasty

Review

In welche Schublade kann man ARCH ENEMY nun am besten zwängen? Death Metal? Melodic Death Metal? Modern Metal? Eigentlich passt die Band in jede und keine. Aber Schubladendenken ist ohnehin nicht mehr en vogue, weshalb Bandoberhaupt Michael Amott erneut die große Epic-Keule schwingt und ein paar schwergewichtige Songs aus dem Hut gezaubert hat.

ARCH ENEMY: Von allem ein bisschen

Das Ergebnis ist ein überfrachtetes Gesamtwerk und Album Nummer 12 „Blood Dynasty“ kann genauso gut auf dem Zeltplatz vom Rock Im Park bestehen, wie aus den Boxen des kleinen Fiat Uno auf dem Weg zum Brutal Assault. Alissa White-Gluz geht mit ihrem Growling bis an die tiefsten Grenzen des Belastbaren, singt clean wie ein Kanarienvogel auf Speed (im positiven Sinne) und hier und da verirren sich gar CARCASSce Versatzstücke („March Of The Miscreants“). „A Million Suns“ könnte als DM-Experiment aus dem Hause BLIND GUARDIAN durchgehen und „Vivre Libre“ öffnet die verstaubte Eighties-Power-Balladen-Schatzkiste.

„Blood Dynasty“ ist bissig und ambitioniert zugleich

Insofern macht die knappe dreiviertel Stunde schon Spaß. Es passiert einfach so viel, dass die Platte ein kurzweiliges Vergnügen darstellt. Und wollen wir ehrlich sein: Technisch gesehen, gibt es beileibe schlechtere Musikanten als ARCH ENEMY. Die Produktion ist natürlich schillernd und bombastisch, was lediglich durch die oben erwähnten Einflüsse halbwegs im erträglichen Rahmen bleibt. Der oft harsche Death Metal verirrt sich dadurch leider allzu oft in poppigen Gefilden, in denen der Zuckerguss in Sturzbächen über die flotten Songs fließt.

ARCH ENEMY werden uns nach diesem Album sicherlich weiterhin Vergnügen oder Verdruss auf den großen Festivalbühnen bescheren. Je nach Konstitution des aktuellen Befindens selbstverständlich. Über Geschmack lässt sich nämlich immer noch nicht streiten.

07.04.2025

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