Arch Enemy - Covered In Blood

Review

ARCH ENEMY haben in den letzten Jahren eine beeindruckende Metamorphose durchgemacht. Nach dem Wechsel am Gesangspult und dem Album „War Eternal“ avancierte die Band zu einem echten Headliner. Es folgte eine fast ausverkaufte Tour, umjubelte Gigs auf den größten Festivals und ein Live-Album, das neue Maßstäbe in der Bandgeschichte setzte. Nun legen die Melodic-Death-Metaller mit einer ungewöhnlichen Coversammlung der letzten 25 Jahre nach. „Covered In Blood“ ist als Hommage an die Idole der einzelnen Musiker zu verstehen, daher finden sich auf der Tracklist auch Songs, die im ersten Augenblick so gar nicht zu Rest passen wollen.

Auf den Spuren der Vorbilder – ARCH ENEMY

„Shout“ von TEARS FOR FEARS ist nicht unbedingt ein leichter Einstieg ins Album. Allerdings haben Alissa und ihre Mitmusiker es geschafft, dieser Hymne ein passendes metallisches Kleid zu verpassen, ohne es lächerlich wirken zu lassen. Eine der besten Versionen, die man von diesem Track jemals hören durfte. Mit „Shadow On The Wall“ findet es ein weiterer Song auf der Tracklist, den auch szenefremdes Publikum kennen dürfte. Von dieser Version dürfte allerdings selbst MIKE OLDFIELD überrascht sein, der typische ARCH ENEMY-Sound trifft auf 80er Jahre Attitüde und erschafft eine düstere Atmosphäre, die man nicht erwarten konnte. Ein absoluter Everblack und als Coverversion bereits bekannt, ist „Breaking The Law“ von JUDAS PRIEST. Als Track auf „War Eternal“ konnte man sich bereits vom Zusammenspiel der New Wave Of British Heavy Metal und Melodic-Death-Metal überzeugen. Dem guten Old-School-Punk aus UK wird mit „City Baby Attacked“ gehuldigt. Es ist schon etwas ungewohnt, die Band in diesem Tempo zu hören. Der Sound klingt etwas dreckig und dennoch perfekt produziert.

Ein interessantes Experiment, das dieses Album noch interessanter macht. „The Zoo“ sollte in der Metal-Szene weitreichend bekannt sein. Diesen Meilenstein der SCORPIONS sehen ARCH ENEMY als Anreiz und Inspirationsquelle für ihren eigenen Werdegang. „The Book Of Heavy Metal“ ist ein grandioser Song, den man einfach lieben muss. Nach dieser Frischzellenkur klingt er noch giftiger und aggressiver als das Original, ein netter, kleiner Ohrwurm, dem man sich einfach nicht entziehen kann. Oft belächelt, von anderen vergöttert, aber ihren Stammplatz haben MANOWAR im Metal wohl zweifelsohne. „Kill With Power“ ist eine gute Wahl, da sich Ex-Sängerin Angela Gossow schön auspowern kann und dem Track fast eine ernstzunehmende Attitüde einhaucht. Nun kommen wir zu den unsterblichen Legenden. Den Auftakt übernimmt „Symphony Of Destruction“. Was für ein Riff, was für eine Stimme. Hier wären sogar MEGADETH zufrieden, wie ihr Song präsentiert wird. Der nächste Kandidat ist „Aces High“. Eine gute Version der unsterblichen IRON MAIDEN, dennoch nicht ganz so gelungen wie die Vorgänger. Da wir gerade bei den Herren aus England sind: Das Ende dieses Tribute Albums wird mit „The Ides Of March“ besiegelt und hinterlässt den Hauch der Zeitlosigkeit.

Götterdämmerung im Metal – Covered In Blood

Fazit: ARCH ENEMY präsentieren eine Zusammenstellung von Bands und Tracks, die einen Einfluss auf die Bandmitglieder hatten. Eine interessante Idee, die sicher ihre Zuhörer finden wird. Der Kauf von „Covered In Blood“ eignet sich aber nicht nur für die Die-Hard Fans, sondern auch für neue Zuhörer, die das gesamte Genre entdecken wollen. Mit 24 Tracks ist diese CD jedenfalls sehr gut gefüllt und wird dabei doch nie langweilig. Alles richtig gemacht.

14.01.2019
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