



Mit „The Aphotic Vortex“ legen die Tiroler ASPHAGOR ihr fünftes Album vor. Mit dem belgischen Label Immortal Frost Productions haben sie einen neuen Partner im Hintergrund. Das Werk umfasst elf zusammenhängende Stücke, die ein schlüssiges, knapp vierzigminütiges Gesamtbild ergeben sollen. Wir haben geprüft, ob es diesem Anspruch gerecht wird.
ASPHAGOR liefern mehr als nur einen langen Song ab
Ein Blick auf die Bandhistorie zeigt ein gemischtes Bild: Die Alben „Havoc“ und „Anti“ schnitten bei uns eher mäßig ab, während „The Cleansing“ und „Pyrogenesis“ in der Review-Flut untergingen. Dabei sind gerade diese beiden Alben starke Black-Metal-Statements, auch wenn sie musikalisch einen anderen Ansatz verfolgen als „The Aphotic Vortex“.
Das neue Werk bildet ein geschlossenes Konzept, ist aber kein Longtrack à la EDGE OF SANITYs „Crimson“ oder INSOMNIUMs „Winter’s Gate“. Mehrere Interludes verbinden die einzelnen Lieder, die als Teile eines großen Ganzen wirken. Dadurch entsteht keine reine Knüppelorgie, sondern ein deutlicher Ambient- und Atmosphäre-Anteil. ASPHAGOR verstehen es, Spannung aufzubauen und gezielt einzusetzen – besonders der Zweiteiler „Path To Devotion“ zeigt das eindrucksvoll.
Allerdings nehmen die Zwischenstücke etwas überhand. Statt nach fast jedem Song eines einzubauen, hätten zwei oder drei im Gesamtkontext gereicht. Lieber hätte man noch mehr der starken, melodischen Schwarzmetall-Stücke gehört. Dass ASPHAGOR davon mehrere am Stück vertragen, beweist der abschließende Doppelschlag aus „Conditio Inhumana“ und – mit leichten Abstrichen – „Dissolution“.
„The Aphotic Vortex“ ist eine Klangreise
In das neue ASPHAGOR-Album muss man sich hineinhören und es am Stück genießen, damit die Songs ihre Wirkung entfalten. Etwas weniger Entschleunigung hätte der Platte gutgetan, doch insgesamt bringen die Österreicher ihren fünften Output ohne größere Schwächen über die Zielgerade.

Jannik Kleemann































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