Assassin - Chaos And Live Shots

Review

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Die Düsseldorfer Thrasher ASSASSIN besitzen in der Szene Kultstatus, keine Frage. Der beruht zwar vornehmlich auf den ersten beiden Alben der Band (“The Upcoming Terror” und “Interstellar Experience”), doch auch mit ihrem letzten Werk “Breaking The Silence” haben die Düsseldorfer ein starkes Comeback gegeben und ihren Status untermauert. Dass es irgendwann auch eine DVD von ASSASSIN geben würde, ist nun mit “Chaos And Live Shots” zum Fakt geworden.

Die erste DVD der Band um Gitarrist Michael Hoffmann (ist auch auf SODOMs “Better Off Dead” zu hören) orientiert sich dabei, von ihrer Konzeption her, teilweise recht deutlich an SODOMs “Lords Of Depravity”-DVDs. Man sieht die Band im Proberaum sitzen und die Bandgeschichte aufarbeiten. Dabei wird aber augenscheinlich mehr Wert auf lustige Kiffer-Anekdoten, als auf wirkliche Fakten rund um die Band, gelegt. Natürlich erfährt man trotzdem noch genug über ASSASSIN und es kommen auch diverse ehemalige Mitstreiter und Musikerfreunde zu Wort (u.a. Tom Angelripper und Produzent Harris Johns).
Aber, das Ganze ist teilweise recht lieblos zusammengeschnitten und die verschiedenen Einblendungen passen nicht immer zum aktuellen Kapitel der DVD. Die trägt zwar den Titel “Chaos And Live Shots”, aber dass musste man doch nicht wirklich wörtlich nehmen, oder? So wirkt die ganze Chose jedenfalls reichlich zerfahren und inhaltlich nicht immer logisch. Gut, wenn man den Jungs bei ihren Geschichten zuhört, gewinnt man tatsächlich den Eindruck, dass man es hier mit recht chaotischen Typen zu tun hat. Alleine um eine ordentliche Aufarbeitung der Bandhistorie hätte man sich bei “Chaos And Live Shots” dann doch kümmern können. Wie es besser geht, haben die erwähnten SODOM ja unlängst bewiesen und bei Tom Angelripper und seinen Mannen ging zu Beginn der Karriere ebenso chaotisch zu, wie bei den Kollegen aus Düsseldorf.

Bleiben noch die “Live Shots”, die sich auf einen Gig in Japan beschränken. Hier zeigen ASSASSIN zwar, dass sie es verstehen Stimmung in dem Club zu erzeugen, doch gibt es auch hier einen wesentlichen Negativfaktor. Während die Kameraführung mit ausgewogenen und nicht zu hektischen Schnitten punkten kann, kratzt der Sound gerade so eben Bootleg-Niveau. Hoffmanns Gitarre – für den Sound von ASSASSIN nicht unwichtig – ist fast gar nicht zu hören. Die von seinem Partner-In-Crime “Scholli” Scholz ist dafür so dermaßen laut, dass man meinen den Eindruck hat, hier wurde die Klampfe im Studio noch einmal eingespielt. Allerdings möchte ich hier niemandem etwas unterstellen. Sympathisch ist hingegen, dass die Band zum Beispiel Spielfehler hat stehen lassen (wie die von Basser Joachim beim “Misirlou”-Cover). Das wiederum passt in das Bild, das die DVD von den Düsseldorfer Thrashern zeichnet.

Insgesamt ist mir das aber zu wenig, wenn man sich mal ein wenig bei der Konkurrenz umschaut und sieht, was die so alles auf die Beine gestellt hat. Aus “Chaos And Live Shots” hätte man aufgrund des vorhandenen Potentials etwas machen können. Die Gelegenheit wurde aber verpasst, was ich sehr schade finde, da ich ASSASSIN eigentlich mag und “Interstellar Experience”, meiner Meinung nach, zu den besten deutschen Thrash-Metal-Alben zu zählen ist.

12.01.2013

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