Betrayer F.T.M. - No Life Till Fury

Review

Obwohl Südamerika szeneintern ja durchaus dafür bekannt ist, dass hier die eine oder andere wirklich gute Metalband ihre Heimat hat, ist Kolumbien bisher ein bisschen außen vor geblieben, so scheint es mir – zumindest fiele mir spontan keine Band aus dem Land ein. BETRAYER F.T.M. scheinen sich jetzt daran machen zu wollen, den Rückstand ihres Heimatlandes in Sachen Metal aufzuholen und tun dies, indem sie Old School Thrash Metal der Marke besonders Old School spielen. Das nur leider nicht sehr gut. Und vor allem: Keine Sekunde auf „No Life Till Fury“, dem Debüt des Vierers aus Cali, klingt eigenständig, immer wieder lukt während der halben Stunde Spielzeit ein ganz großer Name hervor: METALLICA.

Schon im Opener „Machine“ machen BETRAYER F.T.M. klar, wo der Hase lang läuft: Gepolter im Stil von „Kill ‚Em All“ steht auf dem Programm, sowohl den Sound betreffend, als auch das Songwriting. Eigenständiges gibt es auf diesem Album kaum zu hören, überall stechen immer wieder die großen Vorbilder METALLICA hervor, was teilweise soweit geht, dass Rifffetzen eins zu eins übernommen und in das eigene Material integriert werden (vergleiche zum Beispiel die Bridge in „Machine“ mit „Hit The Lights“). Das originellste, was sich BETRAYER F.T.M. trauen, ist der Song „La Orden Del Caos“ – der ist nämlich auf Spanisch verfasst. Und tut damit extrem gut in den Ohren, denn Sänger und Rhythmus-Gittarist Jimmy Acevedo ist zwar ohnehin schon kein großer Gesangskünstler, aber wenn er eins nicht kann, dann ist das englische Aussprache. Das kann in manchen Fällen (siehe zum Beispiel den jüngeren Max Cavalera) charmant wirken, ist im Fall von Acevedo aber so stark, dass es bestenfalls nervig, von Zeit zu Zeit aber auch gerne mal lächerlich wirkt, vor allem in Kombination mit den wirklich sehr, sehr einfachen und plumpen Lyrics (hier sei besonders der Refrain von „Caught By Hatred“ hervorgehoben). Da der Gesang jedoch im Vergleich mit der instrumentalen Ecke obendrein auch noch sehr dominant ist, kann man ihn auch schlecht überhören und sich auf die Instrumentalarbeit konzentrieren. Was eigentlich schade ist, denn so sehr BETRAYER F.T.M. auch bei METALLICA klauen, zeitweise klauen sie ganz gut.

Empfehlenswert ist dieses Album also nur, wenn man „Kill ‚Em All“ so sehr liebt, dass man unbedingt wissen möchte, wie es klänge, wenn es in Kolumbien aufgenommen worden wäre. Ansonsten kann „No Life Till Fury“ allerhöchstens was, wenn man seinen Trash-Faktor bedenkt. Alles in allem gibt’s dafür aber nur zwei Punkte.

11.04.2011

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