Burning Nitrum - Pyromania EP

Review

Yeeeha – in der jungen Nachwuchsgeneration tut sich was. Und es ist endlich wieder kein technisches Skalengeschrubbe und auch kein Schema F Core, der sich eigentlich sowieso längst die Beine abgeknabbert hat. Was uns hier vorliegt, ist hungriger, dreckiger und versiffter Thrash, der in der Form auf absolut gleicher Augenhöhe mit den alten Sodom und Destruction shredert. BURNING NITRUM sind vier italienische Jungspunde (Durchschnittsalter – 20), die gerade dabei sind ihre Heimat ordentlich durchzuprügeln. Mit ihrem ersten Lebenszeichen „Pyromania“ stehen die Zeichen gut, dass sich dieses Virus verbreiten wir. Im Gegensatz zu inseren festgefahrenen Konzertstrukturen, läuft im Süden noch vieles über Eigeninitiative. Verfolgt man das Treiben des Quintetts etwas genauer, ist man erstaunt wie engagiert und zielstrebig man dort dabei ist, eine Welle aus neuen Thrash Bands auf die hungrige Meute loszulassen.

Auf den knapp 20 Minuten zeigt die Band vor allem eines – Eier. Eine EP mit einem reinen Instrumentalstück (‚Enter The Fire‘) zu beginnen ist nämlich eine mutige Entscheidung. Doch genau das macht hier den Charme aus. Fertige Musiker hört man hier noch lange nicht. Trotzdem ist jedes Riff dermaßen voller Spielfreude, dass es – sofern Thrash einem liegt – nicht lange dauert, bis man einen schrecklichen Drang nach Bier und Moshpit verspürt. Fast durchgehend auf Up-Tempo geht das Ding sofort in den Kopf und zeigt, dass man in Geschichte sehr gut aufgepasst hat. Referenzen sind hier die großen Klassiker – Einzelbenennung sparen wir uns mal ausnahmsweise, wobei BURNING NITRUM deutlich mehr Richtung Punk und „Ihr-Könnt-Uns“ Attitüde gehen, als zu aufwendiger Produktion und Überlängesongs. Eine gute Entscheidung, wie die Songs ‚Thrash Time‘ oder ‚Old School Anthem‘ zeigen. Die Stimme von Dave Cillo mag gewöhnungsbedürftig sein. Klingt aber stets so authentisch und angepisst, dass man einfach Spass hat ihm beim Bellen zuzuhören. Erinnert zumindest in diesem Aspekt an Merciless Death.

Retro Trend? Thrash Revival? Ruckbesinnung auf alte Werte? Verweigerungshaltung jeglicher High-End Produktion gegenüber? Etwas von allem spielt hier zweifellos eine Rolle. Wenn eine so junge Band jedoch dermaßen konsequent hinter ihrem Treiben steht, muss man das einfach positiv zu Kenntnis nehmen. Liebe Old Schooler – noch gibt es Hoffnung!

 

 

10.05.2012

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