Cattle Decapitation - Monolith Of Inhumanity

Review

Die Art und Weise wie CATTLE DECAPITATION losschlachten gerät in jedem Fall in Konflikt mit dem hiesigen Tierschutzgesetz – natürlich ist das alles nur reine Plakatierung, denn kurioserweise sind die Jungs aus San Diego allesamt Vegetarier und schlachten höchstens mal eine Ananas – oder Menschen. Nach letzterem klingen zumindest deren Werke, während das nun erscheinende “Monolith Of Inhumanity“ bereits das fünfte Langeisen der Kalifornier darstellt. Geändert hat sich im Vergleich zum Vorgänger gar nichts und die ganze Welt. Zwar zerhäckselt die Truppe weiterhin alles was sich nur noch zuckend bewegt irgendwo zwischen Deathgrind- und Deathcore-Manier, gleichermaßen wirkt die Scheibe allerdings insgesamt auch deutlich melodischer und hat mehrere anreizende Harmonien und Hooklines in petto als noch die reinen Schädelspalter zuvor.

Die Bewertung dessen muss nun jeder für sich selbst vornehmen, ich persönlich finde es insgesamt sehr erfrischend, vor allem weil die Benutzung mehrerer “Catchy-Moments“ nicht wirklich auf Kosten der dargebotenen Brutalität geht. Noch immer fetzen die massiven Bass- und Gitarrenwände heftig ins Fleisch, der abnorme Geschrei- und Gegrunz-Mix von Sänger Travis Ryan entbehrt nach wie vor jeglicher Realität und das treibende Schlagzeugspiel tut das Restliche. Einmal mehr wird der gesamte Eintopf mit Omas Leibrezept durch Deathcore-Elemente in einer gewissen Form modernisiert, sodass, neben der glasklaren Produktion, immer mal wieder wüste Breakdowns an das Jahr 2012 erinnern.

Für eine makaber unwirkliche Note sorgen dann schließlich, die öfters im Refrain auftretenden chorartigen Keifpassagen, die manchmal ein wenig wie der U14-Knabenchor von Schloss Dracula klingen – klingt jetzt sicherlich irgendwie ziemlich Banane, tatsächlich aber recht fetzig (“Dead Set On Suicide“, “A Living, Breathing Piece Of Defecating Meat“). Was hingegen Quatsch ist, dass CATTLE DECAPITATION auf “Monolith Of Inhumanity“ ins Epische abdriften – wo diese Phasen liegen sollen, ist mir bisweilen schleierhaft geblieben. Auch wenn die Amis bei “Lifestalker“ oder “Your Disposal“ durchaus richtig ausschweifend in die Melodiekiste greifen und dies teils auch vokalistisch entsprechend untermalen, macht das noch lange keine Epik. Obgleich gerade die beiden Songs natürlich richtig stark daherkommen. Alles in allem macht die Scheibe einen sehr ordentlichen Eindruck, bleibt knüppelhart und schafft es trotzdem eine merkliche Portion an Melodie einzuweben. Also alle Interessenten, bei denen Gewalt und Melodie Freunde sind, dürfen hier zuschlagen.

30.04.2012
Exit mobile version