Cattle Decapitation - Death Atlas

Review

Soundcheck November 2019# 1 Galerie mit 73 Bildern: Autogrammstunden auf dem Summer Breeze Open Air 2016 - Donnerstag

Irgendwie haben wir es mit dem Thema Klimawandel. Exakt ein Jahr, nachdem THE OCEAN mit “Phanerozoic I: Palaeozoic” den Soundcheck im November 2018 gewinnen konnten, haben es jetzt CATTLE DECAPITATION mit “Death Atlas” diesen November geschafft. Beiden Alben liegen die Erkenntnisse über den Klimawandel zu Grunde und beide thematisieren “das große Sterben”, bei dem jetzt schon hunderte Spezies in den letzten Jahren ausgestorben sind. Bei beiden Bands führt das dann auch zum Aussterben des auf Kohlenstoff basierenden Lebens auf der Erde.

“Death Atlas” thematisiert das Ende der Welt

CATTLE DECAPITATION haben immer schon zum Thema Tierrechte, Umweltschutz und Ausbeutung des Planeten durch den Menschen gesungen. Man kann ihnen nun nicht vorwerfen, auf den fahrenden Zug der Klimaaktivisten aufgesprungen zu sein. Dieses Mal haben wir es aber auf “Death Atlas” mit einem Konzeptalbum über das Ende der Welt zu tun. Der tote Atlas aus der Mythologie balanciert die brennende Erde gerade noch so auf seinen Schultern und vielleicht wird er am Ende scheitern. Travis Ryans Texte, die die Sinnlosigkeit und Aussichtslosigkeit gut einfangen, wirken auch dieses Mal bedrohlich und beklemmend wie eh und je.

“Death Atlas” ist das erste Album von CATTLE DECAPITATION, das die Band mit zwei Gitarristen aufgenommen hat. Rhythmusgitarrist Belisario Dimuzio hat schon seit 2015 immer mal wieder bei den Kaliforniern live ausgeholfen, aber erst mit diesem Album wurde er festes Bandmitglied. Auch der kanadische Bassist Olivier Pinard schwirrt schon seit 2013 im Bandumfeld rum und wurde jetzt zum Nachfolger von Derek Engemann, der zu PHIL H. ANSELMO & THE ILLEGALS abgewandert ist.

CATTLE DECAPITATION lassen sich nicht kategorisieren

Mit zwei Gitarristen an Bord hat sich etwas – und auch wieder nicht – an der Musik der Band getan. Basis der Songs sind immer noch die langsamen, qualvollen Parts mit dem “normalen” Gesang von Travis Ryan, die sich mit den rasenden Parts abwechseln, dominiert vom Schlagzeug und dem keifenden Gesang. Das war schon immer so und wird auch wohl immer so bleiben. CATTLE DECAPITATION passten noch nie vollkommen in eine der drei Kategorien: Kein reiner Death Metal, kein Grindcore, kein Deathcore. Dieses Mal wirken die Songs allerdings etwas epischer, ohne den Biss verloren zu haben. Rückblickend ist diese Entwicklung über die letzten Alben zu erkennen. CATTLE DECAPITATION lassen sich mehr Zeit für ihre Eruptionen, und das Album wirkt wie aus einem Guss sehr melancholisch und verzweifelt.

Die Frage, ob “Death Atlas” das stärkste Album der Band aus San Diego ist, ist nicht zu beantworten. Auch die Vorgänger “Monolith Of Inhumanity” und “The Anthropocene Extinction” waren sehr stark. “Death Atlas” lässt eigentlich nur einen Wunsch offen, und zwar den nach einem Nichtzutreffen der Prophezeiungen der Texte, denn ein weiteres CATTLE DECAPITATION-Album dürfte vor dem Ende der Welt dann bitte doch noch erscheinen.

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14.01.2020

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27 Kommentare zu Cattle Decapitation - Death Atlas

  1. ClutchNixon sagt:

    Finally! Extremer Metal in Perfektion.

    10/10
    1. Christian sagt:

      So ist es!!!

      10/10
  2. nili68 sagt:

    Da ja schon das Wort „Perfektion“ gefallen ist.. Mir persönlich (klar, was sonst?) ist es dafür ’ne Spur zu eingängig und mit dem im Review erwähnten „normalen“ Gesang werde ich auch nicht warm. Ein gutes Album ist das schon, keine Frage, aber ob es besser als The Anthropocene Extinction ist, weiß ich auch noch nicht. Ich bin aber auch kein Die Hard-Fan des Genres. Das ist halt so Death Metal den ich auch gut hören kann..

    8/10
    1. Pankratz sagt:

      Jap, kann ich auch unterschreiben

    2. hypnos sagt:

      ich fänds interessanter/besser wenn die Band vollends auf Growls verzichten und nur noch klaren Gesang verwenden würde

      1. nili68 sagt:

        Da hätte ich ebenfalls kein Problem mit, aber dann besseren klaren Geang..

      2. ClutchNixon sagt:

        Zum Thema „klarer“ Gesang gibt es ein kurzes Interview via Youtube mit Travis.

      3. Decap_retag sagt:

        @clutch: Jenes, in welchem er erklärt, dass er mitnichten clean singt?

  3. Enemy ov God sagt:

    Da ist es ja! Ich dachte schon, dieses Meisterwerk wurde tatsächlich vergessen.

    Monolith of Inhumanity war für mich eine Offenbarung, Anthroprocene Extinction leicht schwächer aus meiner sicht aber das hier … keine Ahnung, wie das noch besser gehen soll! Unglaublich, wie sich das Songwriting und die Fähigkeiten jedes Einzelnen (ok, bei den Neuzugängen ist das schwer zu sagen) über die letzten drei Alben entwickelt haben. Besonders Travis beeindruckt mich bei jedem durchhören mehr mit seiner Bandbreite – eines der ganz wenigen Alben, bei denen wirklich nichts aufgesetzt und erzwungen wirkt, alles ist aus einem Guss und passt wie Arsch auf Eimer.

    Mir läuft eine Freudenträne über den Oberschenkel! Wenn hiernach die Welt untergeht, sei’s drum, ich habe alles gehört.

    10/10
  4. Pankratz sagt:

    Ah, da isses ja. Bin großer Fan seit der „Harvest Floor“ und hab demzufolge auch die Entwicklung beobachtet, dessen logische Folge dieses Album ist. Denke danach kann nicht mehr viel kommen von Cattle. Ende der Fahnenstange. Sie solltens so machen wie Dillinger Esc Plan, die nach der letzten Platte meinten, sie sind am Ende ihres kreativen Schaffens und somit tragen sie die Band zu Grabe. Chapeau.
    Zurück zu Cattle: Bin noch nicht dazu gekommen, die Platte intensiv und am Stück zu hören, von daher enthalte ich mich einer Wertung. Da sie sich allerdings über weite Strecken wie die „Anthropocene..“ anhört (und auch die Fotos und andere Dinge auf diese anspielen) ist sie für mich nicht mehr als ne Fortsetzung gleicher Qualität. Wobei sie für mich als langjährigen Fan leider auch keine Überraschung parat hält. Keine Experimente, was sehr schade ist, aber auch zu erwarten war.
    Noch was anderes, Cattle Decapitation hatten bei mir immer ein Stein im Brett, nicht zuletzt wegen ihrer Authentizität. Wer sich auch nur ein bisschen mit ihnen befasst, wird wissen wo sie stehen. Mir blieb allerdings mein Bigmac im Halse stecken bei dieser ekelhaften Amazon/ITunes „Werbung“ von Travis. Als ich wenig später las, dass sie auf dieser unsäglichen Metal-Kreuzfahrt spielen, bin ich völlig vom Glauben abgefallen. Das is ungefähr, als würden Feine Sahne Fickfilet wegen der Kohle in Themar aufm Fest der Völker spielen.
    Fazit:
    Platte: (bis jetzt) 8/10
    Attitüde: 0/10

    1. ClutchNixon sagt:

      Sicher sind Kreuzfahrten ganz große Scheiße, aber demzufolge hätte die Band nicht ein einziges Mal mit dem Flieger reisen dürfen und da sie selbst meines Wissens nach Menschen sind, sehen sich doch gewiss ebenfalls als Teil des Problems? Auch habe ich die Herren nie als Prediger mit religiösem Sendungsbewusstsein gesehen.

      1. ClutchNixon sagt:

        Korrektur: empfunden

    2. Pankratz sagt:

      Du hast dir also nicht die Texte durchgelesen? Wenn jemand im Metal predigt und missioniert, dann wohl diese Rasselbande. Dass man als Band reisen muss, seh ich ein, und das Equipment mit nem Segelkatamaran zu transportieren is evtl leicht umständlich, aber auf nem Kreuzfahrtschiff spielen??
      Ne andere Sicht wäre, dass sie jetzt helfen wollen, dem Planet den Rest zu geben. Würde auch passen…

      1. ClutchNixon sagt:

        Natürlich habe ich die anklagenden Texte gelesen, aber dennoch fühle ich mich als Hörer doch keinem Missionierungszwang ausgesetzt 😉

      2. Enemy ov God sagt:

        Wenn du die Texte gelesen hast, Pankratz, ist dir sicher aufgefallen, dass die Texte vom „wir“ handeln, sie sich also mit einschließen als Teil des Problems. Das hat nichts mit Missionieren zu tun, im Sinne von „du sollst nicht …“, wenn man die Realität beschreibt und eine mögliche dystopische Zukunft daraus ableitet.
        Auf einem Kreuzfahrtschiff zu spielen finde ich zwar jetzt auch nicht passend, das hätten sie natürlich boykottieren und damit eventuell ein Statement setzen können. Andererseits, Zitat: „Fuck the Future“.

      3. Pankratz sagt:

        Joa, und damit kann man sich’s ja auch ganz schön einfach machen…

  5. deadhouse sagt:

    Perfektes Album das alles was ich an Sound, Songstruktur, etc. nicht mag zusammenfasst. Aber, 1 Punkt für das grandiose Artwork von Wes Benscoter.

    1/10
    1. ClutchNixon sagt:

      Und das war bei den vorherigen Releases anders!?

    2. Enemy ov God sagt:

      Gibst du Mozart auch ne 1, weil du Klassik scheiße findest?
      Wäre mir viel zu mühsam, mich ständig mit Dingen zu befassen, die ich nicht mag.

      1. ClutchNixon sagt:

        Word.

      2. nili68 sagt:

        Kann man bei Langeweile schon mal machen. Das nennt man Internet. Irgend jemand wird schon darauf eingehen.. oder auch nicht..

    3. Decap_retag sagt:

      Null Punkte für dämlich-überflüssige Kommentare. Ein Punkt fürs Cover!? Den kannst du dir gehackt legen Junge! Wieder mal extrem geiler Scheiß von CD

      10/10
  6. doktor von pain sagt:

    Die Band hat mich noch nie interessiert und ich kenne nicht einen Song von denen. Aber da die ja anscheinend ziemlich angesagt sind, bin ich dadurch voll edgy – yeah!

    1. nili68 sagt:

      Zum EdgeLORD fehlt’s aber noch etwas. Da musst du dir schon etwas mehr Mühe geben. „Ich kenne Band XY nicht..“ Pfffft..

      1. doktor von pain sagt:

        Na ja, die Band kenne ich zumindest vom Namen her schon. Das macht’s leider noch weniger edgy…

  7. royale sagt:

    live sind die super, aber auf Platte finde ich sie okay.
    Einen Punkt und dann nur für das Cover ist allerdings albern.
    Da ist wohl die Olle mit dem Drummer durchgebrannt, darum so ne Wertung.

    7/10
  8. dan360 sagt:

    Endlich käuflich erworben.. kann mich dem ersten Kommentar nur anschließen, extremer Metal in Perfektion.

    10/10