Coheed and Cambria - Good Apollo, I’m Burning Star IV, Volume One...

Review

„…From Fear Through The Eyes Of Madness”, so der komplette Arbeitstitel des dritten Albums der Konzeptband COHEED AND CAMBRIA. Die dahinter steckende Geschichte im Detail aufzubröseln, würde hier den Rahmen sprengen (wie auch der überlange Titel, Applaus!). Fans kennen sie und Neueinsteiger wird es nicht sonderlich interessieren, da sie dieses (progressive) Rock/Pop Album ohnehin eher verschrecken als begeistern wird. Um es kurz zu machen: Es geht um ein Alienpärchen (Coheed und Cambria), das sich ins Weltallabenteuer stürzt, die Chronologie betreffend in der typischen „Star Wars“ Manier erzählt.

Sehr stimmungsgeladen geht es zu Beginn los. Geigeneinsätze begleiten den Hörer bedächtig über den nachdenklichen, aber auch Hoffnung vermittelnden Song „Always And Never“ zum mit Abstand stärksten Stück der ganzen Scheibe, „Welcome Home“. Als erste Single gewählt und keines Wegs repräsentativ für den Rest des Materials, wird dem „Zurückkehrenden“ ein bombastischer und hymnenhafter Empfang bereitet, unterstützt durch einen saftigen Geigen/Gitarrenriff Mix mit Metal Einschlag und nach vorne drückendenden Melodien, die durch die quackige Stimme des Masterminds, Claudio Sanchez, den charakteristischen Touch dieser Band erhält (Emo-Trademarks früherer Tage sucht man hier jedoch vergeblich). Was einen nach dem markanten Anfang zum Teil erwartet, ist gut gelaunte, aber eher mittelstarke Ware mit harmlosen „oh, oh, oh“ Melodien („Ten Speed…“), die leider mehr oder weniger einen Pseudoanspruch an kernige Progressivstrukturen hegen, ohne dabei eine fesselnde Atmosphäre kreieren zu können.

Erst das zuckersüße und unterschwellig Zuneigung einimpfendende „Mother May I“ läutet, nach dem Ausflug über die Inspirationsquellen des „60er Rock“ und Pop, die wirklich progressive Phase das Albums, „The Willing Well (I-IV)“, ein. Spätestens hier ist der Part der eingängigen und kurz, aber langatmig gehaltenen Songs vorbei, denn das gevierteilte Stück erstreckt sich über fast 30 Minuten und giert förmlich nach der zwingend notwendigen Aufmerksamkeit des Rezipienten. Besonders dank des lässigen „The Final Cut“ klingt das Album standesgemäß aus, holt die Kastanien aber nicht entscheidend aus dem Feuer.

04.10.2005
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