Crustacean - Insaniac

Review

Hat hier irgendjemand in letzter Zeit mal „Obituary“ gehört? Zumindest war das der erste Gedanke, der mir beim Hören von „Crustaceans“ Zweitlingswerk „Insaniac“ in den Kopf schoß. Dies ist aber, um ehrlich zu sein, nur ein Teil der Wahrheit, denn neben schweren, getragenen, niederwalzenden Death Metal-Riffs offenbart sich nach wenigen Momenten ein ausgesprochenes Thrash-Brett. Schnell werden Parallelen zu den Bay-Area-Helden „Exodus“ ersichtlich, richtet man nur seine Aufmerksamkeit auf das rhythmusorientierte Gitarrenspiel, das darüber hinaus regelmäßig Ausflüge in typisch amerikanische Death Metal-Läufe macht. Der ursprüngliche Bay-Area-Thrash erfährt so etwas wie eine kleine Frischzellenkur, der ihn ein wenig moderner und aggressiver wirken lässt. Dass „Crustacean“ ganz früher mal als Slayer-Coverband fungierten, lässt sich auch heute noch an einigen Riffs und ganz besonders an den Hanneman/King-beeinflussten Soli heraushören. Schön und gut, aber die „Slayer“ Referenz taucht ja in beinahe jedem zweiten Review zu einer Thrash-Band auf, was noch lange nichts heißen will. Wenn aber ein Stilelement die vier Hollländer aus der Masse der Veröffentlichungen heraushebt, dann ist es der Gesangsstil von Sänger TMP, der mich stark an „Pestilence“ oder den grandiosen Paul Baloff zu „Exodus“ besten Zeiten erinnert. Druckvoll grunzt und krächzt er sich durch die Songs in einer Weise, die durchaus überzeugen kann. Dieser Gesangsstil ist sicherlich nicht jedermanns Sache, da er doch recht gewöhnungsbedürftig ist. Wem beim verblichenem Paul Baloff selbst schon die Nackenhaare zu Berge stehen, sollte hier wohl tendenziell vorsichtig sein. Fans oben genannter Bands sollten allerdings ruhig mal ein Ohr riskieren. „Crustacean“ sind zwar nicht die Innovativsten ihres Genres, dafür haben sie aber ein spielerisch einwandfreies Album abgeliefert, dass das Prädikat „gut“ schon verdient hat.

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28.03.2003
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