Dorthia Cottrell - Death Folk Country

Review

Acht Jahre sind seit ihrem letzten Solo-Album vergangen, jetzt ist die WINDHAND-Sängerin DORTHIA COTTRELL mit ihrer neuen Akustik-Platte “Death Folk Country“ zurück. Der Titel des Albums beschreibt dabei ihrer Aussage nach nicht nur das Genre, in dem es sich bewegt, sondern ist gleichzeitig als Name ihrer inneren Seelenwelt zu verstehen. Dabei bieten die Songs so viele Schichten und Raum für Interpretation, dass der Hörer bei jedem Durchlauf von “Death Folk Country“ neue Details und Geschichten entdecken kann und das Eintauchen in das Album sich tatsächlich wie das Erkunden eines neuen Landes anfühlt.

DORTHIA COTTRELL singt über Death, Folk und Country

Eine Möglichkeit, ”Death Folk Country“ zu interpretieren, ist, es wörtlich zu nehmen. Die Lieder des Albums lassen sich in die Themen Tod, Folk (im Sinne von Mythen und Geschichten) und Country einteilen, aber auch innerhalb der Songs finden sich die einzelnen Bestandteile wieder. So singt DORTHIA COTTRELL auf “Harvester“ über die Ernte und das Schneiden von Ähren. Ihre Stimme klingt verzerrt, als würde sie durch den Schleier der Unterwelt dringen (Tod). Außerdem erinnern wogende Ähren und eine erntende Mutter vor dem Hintergrund des Todes an die Geschichte von Hades und Persephone (Folk). Goldene Felder umrahmt von grünem Gras geben eine etwas weltlichere Beschreibung (Country).

Auf der anderen Seite kann “Death Folk Country“ auch als Ode an den Tod interpretiert werden, die vom ersten und letzten Stück des Albums gerahmt wird. Das erste Instrumental “Death Is The Punishment For Love“ fühlt sich wie eine Wanderung durch „Dantes Inferno“ an. Schreie gequälter Seelen durchbrechen das ruhige Instrumental. Im Verlauf des Albums zeigt DORTHIA COTTRELL mit ihrer ätherischen Stimme und bildhafter, oft auch religiöser Symbolik die verführerische Seite des Todes auf, sodass die Erlösung von der süßen Melancholie durch den Tod beim letzten Track (“Death Is Reward For Love“) eher als Belohnung denn wie zu Beginn als Strafe empfunden wird.

“Death Folk Country“ klingt wie ein Gebet

Auch diejenigen, die lieber einfach hören und fühlen als zu interpretieren, kommen bei “Death Folk Country“ auf ihre Kosten. DORTHIA COTTRELLs beschwörende Stimme klingt wie ein Gebet, das vom ersten Moment an Gänsehaut beim Hörer hervorruft. Trotzdem ruht sie sich nicht auf der geschaffenen Atmosphäre aus, sondern zeigt auf ihrem Album eine breite Range an Stimmlagen, Geschwindigkeiten und Klangwelten, sodass jedes Lied unerwartet und neu ist. “Death Folk Country“ eröffnet mit seiner Komplexität und abstrakten Schönheit eine ganze Welt, die es zu erkunden lohnt.

Review von Louisa Esch

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14.04.2023

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