Eisbrecher - Schock

Review

EISBRECHER sind wieder da und bringen mit „Schock“ ihr sechstes Studioalbum unter die tanzwütige Meute. Im Norden nix Neues könnte man da sagen, denn:

Auf dem Nachfolger des 2012er Werks „Die Hölle Muss Warten“ machen Sänger Alexx Wesselsky, Gitarrist Noel Pixx und ihre Mannen genau da weiter, wo sie auf ihren bisherigen fünf Platten angefangen haben.

Der erste Schock namens „Volle Kraft Voraus“ ist eine typische EISBRECHER-Nummer mit kraftvollem Gesang und einer mit harten Gitarren und elektronischen Beats unterlegten eingängigen Melodie. Das folgende „1000 Narben“ geht dann vollends in die Beine und weiß auch textlich zu gefallen.

Bevor das mit einem Männlein-Weiblein-Wechselgesang ausstaffierte, treibende „Zwischen Uns“ loslegt, ballern EISBRECHER mit dem Titeltrack „Schock“ schon an dritter Stelle das absolute Album-Highlight raus: die düstere Nummer hätte auch hervorragend auf das ALICE COOPER-Meisterwerk „Brutal Planet“ gepasst – sehr geiler Song!

Aber es ist ja bekanntlich nicht alles Gold was glänzt:

Nach dem furiosen Anfangs-Quartett geht EISBRECHER etwas die Luft aus: mit dem drögen „Rot Wie Die Liebe“, dem platten „Himmel, Arsch & Zwirn“ sowie dem zu sehr auf Mainstream polierten „Schlachtbank“ lässt sich nicht so wirklich viel Staat machen.

Kurz danach will dann der Finger volle Möhre auf die Skip-Taste hämmern: „Dreizehn“ klingt so, als hätten sich RAMMSTEIN nach dem Genuss einer Kiste eisgekühlten Bommerlunders zu einem Spontan-Auftritt auf der Love Parade entschieden – ganz schlimmer Song! Mit „Nachtfieber“ schaffen es EISBRECHER dann sogar, ein ähnlich schlimmes Stück aufs selbe Album zu packen: 1A Schlagerparty-Mucke für die Dorfdisco…

Als Nächstes steht dann passenderweise „Noch Zu Retten“ auf dem Plan – und tatsächlich: EISBRECHER können es noch und liefern eine insbesondere durch Alexx‘ Stimme getragene langsame Nummer ab, die echten Ohrwurmcharakter besitzt und mit „So Oder So“ einen erhält „Schock“ denn auch einen versöhnlichen Abschluss.

Fazit: eine Hand voll starker Songs mit einem absoluten Killer, zwei echte Stinker und ne weitere Hand voll Füllmaterial. Stärker als die aktuelle MEGAHERZ-Scheibe „Zombieland“, Fans der Band und des Genres greifen zu.

 

 

09.02.2015
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