Ektomorf - The Acoustic

Review

So einige hätte ich ja von EKTOMORF erwartet, doch ein Album mit akustischen neuen Songs und Interpretationen einiger ihrer bisherigen Songs? Eher nicht, weshalb auch jede Menge Grund zur Skepsis bestand, bevor ich mir das Album das erste Mal anhörte. Von super peinlich bis hin zu total genial rechnete ich eigentlich mit allem.

Und jetzt im Nachhinein kann ich sagen, dass ich damit genau richtig lag, “The Acoustic” ist nämlich sowohl ziemlich genial als auch überaus peinlich. Das liegt schlichtweg daran, dass einige Songs der Band als Akustik-Versionen funktionieren, andere so überhaupt nicht. Hört man beispielsweise die ersten Tracks “I Know Them” und “I’m In Hate”, muss man unweigerlich schmunzeln, denn hämmerndes Staccato-Riffing verleiht den Originalen zwar einen sehr aggressiven Charakter, wirkt auf Akustik-Gitarre jedoch eher lächerlich. Ziemlich cool hingegen klingen die darauffolgenden “Be Free” und “Redemption” , bei denen EKTOMORF den Fokus eher auf Melodien legen und die zugleich auch als Akustik-Versionen mit ordentlich Biss ausgestattet sind, diese Kombination funktioniert nämlich vergleichsweise prächtig. Auch das JOHNNY CASH-Cover “Folsom Prison Blues” steht den Ungarn überraschend gut zu Gesicht. Die Highlights dieses Werks sind jedoch ohne Zweifel die ruhigeren Songs wie LYNYRD SKYNYRDs “Simple Man”, die neuen Titel “To Smoulder”, “Again”, “Through Your Eyes” und “Fate”, bei denen EKTOMORF tatsächlich eine ganz andere Seite von sich zeigen, insbesondere Sänger Zoltán Farkas, der seine Stimme geradezu emotional und ergriefend einsetzt.

Mit “The Acoustic” ist EKTOMORF ohne Zweifel etwas gelungen, was ihnen bisher noch mit keinem Album gelungen ist: Sie haben so richtig überrascht und das auch noch im positiven Sinne. Die Akustik-Versionen ihrer früheren Songs hätten zwar ehrlich gesagt nicht sein müssen, doch die übrigen Titel wissen auf jeden Fall zu gefallen.

15.02.2012
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