Emmure - Eternal Enemies

Review

EMMURE schwimmen praktisch seit ihrer Gründung im Jahre 2003 auf der Metalcore-Hype-Welle mit. Neben SUICIDE SILENCE dominiert die Band mit Shirts, Shorts und anderem Merchandise nach wie vor maßgeblich den Kleidungsstil der Szenekids auf einschlägigen Festivals. Wo mehr und mehr Core-Truppen in den letzten Jahren in der Bedeutungslosigkeit versunken sind, da sind EMMURE präsent wie eh und je. Und das, obwohl der Sound der Truppe nach wie vor auf cleane Refrains und typische Metalcore-Klischees (abgesehen von den zahlreichen Breakdowns) verzichtet. Hardcore, Death Metal und einige elektronische Elemente machen bis heute den relativ einzigartigen Klang des Fünfers aus.

So hat man es mittlerweile auf sechs Studioalben gebracht, deren letztes mit dem Titel „Eternal Enemies“ dieser Tage das Licht der Welt erblickt. Unerwartetes gibt es darauf nicht zu hören. Die simple, hasserfüllte Mischung wird genau so wie sie ist von der Fangemeinde erwartet. Gemäß dem Motto „never change a winning team“ schreien und grooven sich EMMURE auf „Eternal Enemies“ also durch zähe 45 Minuten.

Los geht’s mit „(Untitled)“, einem Intro mit vielen lärmenden Störsounds, tiefem Breakdown-Geballer und einer guten Portion „Fucks“. Direkt bei „Nemesis“ gibt es die erwähnten elektronischen Elemente und noch ein paar mehr „Fucks“. In „N.I.A.“ wird die Vorliebe der Band für Hip Hop-artige Akzentuierung des Gesanges, ähnlich wie bei den Kollegen von DEEZ NUTS, noch etwas deutlicher. Mittendrin schieben EMMURE noch ein etwas verstörendes Clean-Break ein. Der Nu Metal lebt im groovigen „The Hang Up“ auf. Die dissonanten Leadgitarren machen den Song aber zum Interessantesten, was die Platte bisher zu bieten hat. Das folgende „A Gift A Curse“ ist ein weiterer Lichtblick im ansonsten vorherrschenden Breakdown-Dschungel. Die angedeuteten Melodien im Refrain lassen den Song angenehm aus der bisherigen Masse herausstechen.

Man hätte sich etwas mehr davon gewünscht. „Eternal Enemies“ enthält stolze 15 Titel, die sich aber sehr oft kaum voneinander abheben. Die Rhythmik der Breakdowns bleibt immer dieselbe, die Riffs sind in erster Linie einfach nur tief und heavy, bieten aber weder technische Finessen noch anderweitige Anhaltspunkte für den Hörer. Gangshouts und ein Minimum an Melodie wie in „E“ und vor allem „Most Hated“ oder Djent-Einschübe wie in „Grave Markings“ bringen vorübergehende Erleichterung, ansonsten aber kann man die immer gleichen Breakdownrhythmen kaum einzelnen Songs zuordnen. Das Tempo bleibt konstant gleich, der Gesang ebenfalls. Das Zuhören strengt stellenweise wirklich an.

Es sei EMMURE vergönnt, dass sie es schaffen ihre Anhängerschaft ein ums andere Mal mit einer Aneinanderreihung von Breakdowns, dem typischen Wechsel aus gutturalem Gesang und gesprochenen Parts und Weisheiten wie „Girls Don’t Like Boys, Girls Like 40s and Blunts“ glücklich zu machen. Ein gutes Album kommt dabei aber trotzdem nicht heraus.

18.04.2014
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