Emmure - Speakers Of The Dead

Review

Meine einzige Begegnung mit EMMURE war ihr Debütalbum „Goodbye To The Gallows“ und seither bin ich den Amis aus dem Weg gegangen. Soweit Rezensionen auch nur im Ansatz glaubwürdig sind, habe ich dabei auch nichts verpasst. Nun, vier Jahre nach dieser unglücklichen Zusammenkunft, kommt mit „Speakers Of The Dead“ die unfreiwillige Zweite, die ich mir auch diesmal hätte sparen können.

Klar ist „Speakers Of The Dead“ fett produziert, sollte man von einer erfolgreichen Bands aus den Staaten auch nicht anders erwarten. Klar ist auch, EMMURE versuchen nach wie vor möglichst brutal zu sein und noch klarer ist, mit Blick auf die Verkaufszahlen der Vorgänger, ihre Anhängerschaft hat die Victory Records-Kombo auch. Trotzdem, auch „Speakers Of The Dead“ braucht kein Schwein. Denn bis auf zwei Songs fischen EMMURE fast jede Sekunde in den gleichen Gewässern. Breakdowns, Gekeife, ein paar NuMetal-Einflüsse und fertig ist der einheitliche, pseudo-brutale Brei. Das EMMURE dabei auf längst verbrauchte Ideen zurückgreifen ist kaum erwähnenswert, wären es nicht Sprech-Gesang-Passagen und Riffs, die man so vor ein paar Jahren auf der NuMetal-Welle zur Genüge ertragen musste. Froh ist man trotzdem, wenn überhaupt ein wirkliches Riff aus den Boxen ertönt, das nicht gerade im nächsten Breakdown mündet. Überraschend ist dabei, das neben „Area 51“ gerade ein Song mit dem Titel „Groove Breakdown“ zu den besten gehört, aber wenigstens beinhalten beide nicht das nervtötende Quietschen, dass bei vielen der 15-Songs starken Platte gewaltig an den Nerven zerrt. Variation gibt es nur bei den Vocals, da wird gekeift, gegrowlt, gerappt und klar gesprochen, aber auch das wirkt alles nur halbgar.

Um es kurz zusammenzufassen: „Speakers Of The Dead“ ist ein furchtbar abgehacktes Album, dass, sollte man die Breakdowns herausschneiden, vielleicht auf fünf Minuten Spielzeit kommt. Wer auf diesen unglaublich anstrengenden Mix aus Beatdown, Metal/Deathcore und NuMetal steht, findet vielleicht ein wenig Gefallen an diesem Stop-And-Go, aber mal Hand aufs Herz, das ist nicht kreativ, das ist nicht anspruchsvoll, das ist nur nervig!

11.02.2011

Chefredakteur

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