Entombed - Serpent Saints

Review

Lange Zeit wurden Gerüchte gestreut, ENTOMBED würden wieder zu alten Glanztaten zurückkehren. Bei jedem Album, das die Schwedenboys um Lars Göran Petrov in den zehn Jahren veröffentlichten, gab es diese Gerüchte im Vorfeld. Außer bei dem sehr guten „Morning Star“ waren aber nicht mal Ansätze zu erkennen, wieder voll ins Death Metal Geschehen eingreifen zu wollen. Auf der einen Seite durchaus verständlich, hat man doch mit den Erstwerken „Left Hand Path“ und „Clandestine“ eigentlich schon die Referenzwerke im Elchtod veröffentlicht, andererseits aber auch schade.

Die letztjährige EP „When In Sodom“ ließ mich dann aber wieder aufhorchen und entfachte meine Neugier. Und es scheint zumindest so, als ob ENTOMBED diesmal wirklich ernst machen mit der Rückkehr zum Sound der alten Tage, denn das Eröffnungsdoppel „Serpent Saints“ und „Masters Of Death“ macht keine Gefangenen und prügelt ziemlich oldschoolig durchs Gehölz. Die beiden Songs hätten auch auf oben genannten Klassikern stehen können. Sehr cool. Auch der Sound ist angenehm „alt“ ausgefallen und bewegt sich glücklicherweise meilenweit entfernt von seelenlosen Hochglanzproduktionen der Neuzeit. Beim dritten Titel „Thy Kingdom Coma“ schleichen sich dann aber schon wieder leichte Rock’n’Roll Zitate ein und ich fühle mich an das auch recht großartige „Wolverine Blues“ Album erinnert.

Leider schaffen es ENTOMBED aber nicht über die komplette Laufzeit des Albums, ausschließlich Großtaten vom Stapel zu lassen. Es hat sich z.B. mit „The Dead, The Dying, And The Dying To Be Dead“ zwar ein cooler Titel, aber doch nur ein Lückenfüller eingeschlichen und auch eins zwei andere Songs haben nicht das Niveau, was ich auf dem mittlerweile neunten Album einer Death Metal Legende hören will.

„Serpent Saints“ ist aber bei Leibe keine schlechte Scheibe geworden und wird alle Fans der Band zufrieden stellen. Lars Göran ist immer noch einer der geilsten Schreihälse der Szene und bei ENTOMBED scheint die Schwedenlegendentour mit DISMEMBER und Co. den dritten oder vierten Frühling ausgelöst zu haben. Die Jungs sind jedenfalls wieder auf dem richtigen Weg. Wie heißt es im Infoblatt so schön? „This is ENTOMBED’s best work since Wolverine Blues!!!“ Da kann ich nicht widersprechen…

06.07.2007
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