Faust Again - Seizing Our Souls

Review

Death/Thrash – Gong zur nächsten Runde in der Mittelgewichtsklasse. Feuerwaffen sind ausdrücklich erlaubt und erwünscht, Flucht oder Besinnungspausen geben Punktabzug. Nachdem soeben SECRETUM den vorangegangenen Fight nach Punkten gewonnen haben, treten nun Faust Again in den Ring. – Und – zack! Wie nicht anders zu erwarten nageln die fünf Polen dem wehrlosen Sparringspartner namens Zuhörer zunächst ihre motorisierte Kinnhaken-Maschine unterm Kinn ein, so dass er von nun an erstmal 33 min permanent auf die Fresse kriegt. Und keine falsche Hoffnung: Nur Poser brauchen eine Verschnaufpause. – So. Sobald diese Verhältnisse erst einmal klar gestellt sind, widmen sich die Sportler überraschend spielfreudigen, aber nicht sonderlich ausgefallenen Gitarrenspurts, die jedoch keinen Zweifel an der Professionalität und zugleich den hohen Ambitionen der Athleten lässt. Hin und wieder wird das hämmernde Fausthieb-Räderwerk gegen eine etwas manueller arbeitende Hau-den-Lukas-Aparatur eingetauscht und nach dem schwerfälligeren Kraftmeier-Prinzip bedient, dem zu Dienste die Vocals dann auch entsprechend von Kreisch auf Grunz umschalten, sich aber weiter in heiterer Artikulierungsfaulheit ergießen. – Doch was ist das? Dreht sich da der so zugerichtete Sparringspartner trotz Kinnhaken-Sperrfeuer gelangweilt ab? Mutmaßlich mag das daran liegen, dass Faust Again mit ihrem motorisierten Knatterwerk stets in die selbe Kerbe schlagen, die Riffs zudem einer Schule entsprechen, die auch dem Zuhörer längst bekannt sein dürfte. Zudem sperrt sich der Aggressor weitgehend gegen einen gelockerten Spielfluss, haut seinem Gegenüber oft allzu verkrampft auf den Nabel, die treibenderen Thrash-Elemente mit dem TESTAMENT-Feeling, die z.B. gerade noch bei SECRETUM für Rasanz sorgten, entfallen bei den fünf Ostblock-Schlächtern zugunsten von Highspeed-Schnetzelei und, dem entgegengesetzt, bleiernen Stampf- und Malm-Vorgängen. In diesem Faustkampf entläd sich also etwas mehr Death als Thrash, dessen prasselnde Zahnräder zwar ordentlich die an der Gewaltspirale kurbeln, jedoch schon nach ein paar Durchläufen ein paar Beißerchen einbüßen.

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07.08.2003

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1 Kommentar zu Faust Again - Seizing Our Souls

  1. jackmcfu sagt:

    hm das review is ja auch jetzt schon etwas älter. aber das man faust again als Thrash Metalband bezeichnet find ich nun etwas unpassend. ganz eindeutig handelt es sich doch hier um metalcore. brutal und hübsch in szene gesetzt wie im review beschrieben, nur eben kein Thrash Metal

    8/10