Fear Factory - Digimortal

Review

Eingefleischte FEAR FACTORY-Fans können sich wohl auf eine Enttäuschung gefasst machen: „Digimortal“ ist im Vergleich zu „Demanufacture“ wie ein zahnloser Tiger, der beißen will, aber nicht kann. An die unglaubliche Energie und Aggression, die Songs wie „New Breed“ auszeichnete, kommen FEAR FACTORY 2001 nicht mehr heran. Burton C. Bell verfügt natürlich immer noch über ein extremes stimmliches Volumen, während der Rest der Band wie gewohnt ein nahezu überirdisches Timing an den Tag legt. Die wütenden Death-Metal-Ausbrüche früherer Tage sind völlig verschwunden, dafür geht’s auf „Digimortal“ ziemlich Hardcore-lastig zur Sache.

Der typische Kontrast zwischen heftigen Parts und zuckersüßen Gesangsmelodien tritt nur noch vereinzelt wie z.B. im Titelsong oder „Linchpin“ auf, während auf den schwächeren „Byte Block“ oder „No One“ gebrüllt wird, als ob in der Bronx eine Mülltonne umgefallen ist. Mit „(Memory Imprints) Never End“ oder „Invisible Wounds (Dark Bodies)“ zeigen sich FEAR FACTORY von einer ruhigeren, melancholischen Seite, die zwar untypisch ist, mir aber gut zu gefallen wußte. Dynamischere Songs wie „What Will Become“, „Acres Of Sin“ oder „Back The Fuck Up“ machen „Digimortal“ schließlich doch noch zu einer für sich gesehen hörenswerten Angelegenheit, die aber bei weitem nicht die hohen Erwartungshaltungen erfüllen wird.

26.03.2001
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