Fear Factory - Transgression

Review

Galerie mit 15 Bildern: Fear Factory - DisrupTour 2023 in Köln

Was zum Henker ist denn das?! Was in drei Teufels Namen ist denn im letzten Jahr passiert? Liegt hier vielleicht eine Verwechslung vor? Ist das hier ein verschollenes Tondokument der „Digimortal“-Phase? Oder etwa ein Demo? „Transgression“ (dt.: Überschreitung) schön und gut aber wo zur Hölle ist denn die Aggression?? Genialität und Wahnsinn trennt nur ein schmaler Grat und FEAR FACTORY haben jenen nicht nur auf der semantischen Ebene überschritten. Denn das achte, und ich benutze dieses Wort jetzt wohlüberlegt, Machwerk der Industrialikone ist schlecht. Wahnsinnig schlecht. Wo bitte schön ist der Geist der Wiederauferstehung „Archetype“ und der mit ihr geäußerte Anspruch auf die Vorreiterrolle eines jenen Urbilds? Wo ist die schädelspaltende Aggression, die knochenzermalmende Stakkatomaschinerie, wo die ungebändigte und alles verschlingende Gewalt des eruptierenden Soundvulkans? Wo sind FEAR FACTORY!?

Versunken. Versunken in einer unglaublich schwachbrüstigen, kraftlosen und spiegelglatten Produktion ohne jeglichen Schwung und Wumms. Versunken in spindeldürren Gitarren, altersschwachen Drums und sterilen Synths. Versunken in Burton C. Bell’s erschreckend laschen und energielosen Vocals, die in den mit Halleffekten zugekleisterten Clean-Refrains mehr und mehr das Nervenkostüm fleddern. Versunken in Songs wie „Contagion“, „540,000° Fahrenheit“ oder dem Titeltrack, die ihre vielversprechende Riffarbeit zur Mitte hin wie eine Maske abstreifen und das hässliche Antlitz der Uninspiriertheit und Ratlosigkeit offenbaren. Versunken in den kläglichen Versuchen, mit dem poppig-seichten „Supernova“ und dem missglückten U2-Cover „I Will Follow“ die Innovation mit Gewalt zu erzwingen. Versunken in der eigentlich schon unverschämten Dreistigkeit, mit „Slave Labor“, „Cyber Waste“ und „Drones“ drei Liveversionen hinzuzufügen, deren Sound erbärmlich verkrüppelt aus den Boxen humpelt. Und schließlich auch versunken in den beiden besten Songs „Empty Vision“ und „New Promise“, die keinesfalls an die Glanztat des letzten Jahres herankommen. FEAR FACTORY bleiben ein Rätsel, eine Diskontinuität auf der Qualitätsskala. Nur müssen sie aufpassen, daran nicht mal irgendwann zu ersaufen.

03.11.2005

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Fear Factory auf Tour

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8 Kommentare zu Fear Factory - Transgression

  1. metalgreg sagt:

    Perfektes Review und eine Scheiß-CD! Sogar noch eine größere Enttäuschung als die neue LOA und somit in dieser Rangliste auf Platz 1 dieses Jahr!

    4/10
  2. sascha sagt:

    Ich verstehe die Punktevergebung für diese review nicht, 5 Punkte müsste bedeuten, dass auch wenige gute Songs dabei sein müssten.
    Gut, ich habe von Fear Factory auch was härteres erwartet, aber ich muss zugestehen, dass viel Durchschnitsskost geboten wird. Supernova ist für mich sogar der Geheimtipp auf der Platte, auch wenn er eher Pop-Rock ist.
    Aber es brauchen jetzt nicht alle überrascht sein, die Songs 540.000° Fahrenheit, Transgression und Supernova waren schon alle auf der E-Card, die fast ein Monat vor dem Album raus war, zu hören waren -> Man war bestens darauf vorbereitet was kommt. Deswegen seh ichs nicht so eng. Aber sie sollten für den kommenden Release doch wieder mehr Härte einbauen, von mir aus kombiniert mit Stoff von dieser Platte.

    Ich evrstehe die Vergleiche mit Digimortal nicht! Digimortal ist wesentlich schlechter als diese CD…

    Halbwegs brauchbare 6 Punkte

    6/10
  3. Anonymous sagt:

    Da sieht man wieder einmal wie festgefahren die Meinungen sein müssen – FF müssen (!!!) knallharten Industrial Metal hervorbringen, aggressiv ohne Ende sein und nur dann sind sie gut! Meine lieben Herren, schon mal das Wort "Experimentierfreude" oder "Weiterentwicklung" gehört? Für mich ist dieses Album um einiges Besser als Digimortal, das ja vor Aggression nur so strotzt, aber leider diese Aggresssion zum reinen Selbstzweck verkommt. FF haben hier ein Werk abgeliefert, dass neue Seiten ihres Schaffens aufzeigt, erfrischend anders ist und die Steigerung des Härtegrades zurecht nicht anstrebt – Archetype hat zur genüge demonstriert, wie intensiv und hart FF sein können. Warum nicht öfter mal was neues?

    8/10
  4. sascha sagt:

    Ich stimme dem Wurznsepp da voll zu, aber das geht noch wesentlich besser 😉

    Nicht umsonst ragt Supernova als Geheimtipp heraus 😉
    Insgesamt aber leider nur Durchschnitt

    6/10
  5. nihil77 sagt:

    Ich warte schon seit einigen Wochen auf das Review dieser Platte… Mittlerweile habe ich meinen Puls wieder ein Stück nach unten gefahren (kaum schreibe ich dies hier, geht er schon wieder explosionsartig hoch). Erstens: Ich liebe diese Band! Zweitens: "Transgression" ist …Müll!! Die schlimmste Scheibe der Bandgeschichte! Und das nach dem genialen Vorgänger! Für mich DIE Enttäuschung 2005!
    Und kommt mir jetzt bloß niemand mit "neue Wege, mal was anderes bla bla bla". Die Songs sind nicht Mist (einige kann man sich kurzfristig sogar schönreden), weil sich der Stil verändert hat, sondern weil man ihn nie mit ganzer Überzeugung darbietet. Mr. Bell schläfst Du schon? Hallo aufwachen, Aufnahme läuft!!! FF haben schon früher ruhigere Sachen gemacht, aber voller Energie und Überzeugung! Wo sind die Ohrwürmer, wo das besondere Feeling, das man bei den alten Scheiben verspüren konnte?? Mir ist eigentlich nach null Punkten zumute, aber ich versuche mal objektiv zu bleiben und vergebe 4 Gnadenpunkte (und vier gewaltige Arschtritte!!).
    Drittens: Noch so eine Abzock-Scheibe und erstens ist Vergangenheit…
    Und jetzt wieder Puls runter…

    4/10
  6. Anonymous sagt:

    Uff, Fear Factory können einen immer wieder überraschen.
    Demanufacture, überragend;
    Obsolete, zwar schwächer, aber mit FFs bestem Song (Resurrection);
    Digimortal, eine seichte Frechheit sondersgleichen;
    Archetype; ein geiles Teil, mindestens so gut wie Demanufacture und genau das Richtige.
    Alle anderen Veröffentlichungen von FF betrachte ich nicht als vollwertige Alben.

    Und jetzt Transgression. Irgendwie hört man dem Album an, dass es nur ein schlappes Jahr in der Produktionsphase war. FF klatschen uns da 11 Songs hin, von denen 2 Stück auch noch Covers sind. Man kann nicht bei jedem Song sagen, dass er ohne Innovation wäre, aber all das wurde so lasch und müde vorgetragen, dass man sich fragen muss, wo FF ihre Energie von Archetype gelassen haben. Burton C. Bell, den ich noch immer für einen absolut fähigen Sänger halte, liefert hier etwas ab, dass von der Schlechtheit her beinahe an die unterirdische Leistung von Digimortal rankommt. Die Gitarren und Drums haben noch immer Zug, aber eventuelle Spielfreude hört man den Konsorten Olde-Wolbers und Herrera kaum an. Die Produktion gibt den Rest. Es war definitiv ein Fehler, Genosse Toby Wright für diesen Posten hinzuzuziehen, denn was immer er auch getan hat, er hat es verbockt. Und letzten Endes muss sich auch der treueste Fan eingestehen, dass sich FF beängstigend zielstrebig auf die Mainstreamschiene zubewegen – der Song "Supernova" ist das beste Beispiel.
    Sorry FF, aber wenn ihr mit dem nächsten Album nicht wieder richtige Musik macht, habt ihr viele Fans definitiv verloren.

    Als Anspieltipps kann ich lediglich 2 Songs geben:
    "Echoes of my scream", ein schöner, wenn auch nicht sonderlich innovativer Song
    "New promise", wo ein gutes Gitarrensolo zu hören ist, feine Sache. Aber selbst diese beiden Songs sind, wenn man sich die Highlights von FF anschaut, einfach zu schwach. Schade….

    5/10
  7. archetype @ fear factory sagt:

    also ich find die bewertung dieses albums unfair … klar is dieses album lange nicht so gut wie die anderen aber es hat auch geile lieder (der opener , transgression , spinal compression, contagion , new promise, und natürlich moment of impact (das echt geil is) ) nur der sound von dem album is etwas schwach … ich habe transgression und 540,000° fahrenheit live gesehen/gehört … da hörten die sich total geil an … naja abwarten und hoffen das das nächste album wieder richtig geil wird ! ff forever !

    8/10
  8. Neffe sagt:

    Kann mich der Review und der Kritik hier nicht anschließen. Das Album ist das perfekte Gegenstück zum wuchtigen „Archetype“. Diesmal liegt der Fokus eben auf den Melodien – was ist daran so schlimm? Das sie es krachen lassen können haben die Jungs doch schon genug bewiesen. Klar ist die Scheibe alles in allem etwas soft aber deshalb noch lange nicht schlecht. Mir gefällt es – deshalb dicke 8 Punkte!