Feed The Rhino - The Silence

Review

Schön ist, wenn zum richtigen Zeitpunkt die richtige Musik serviert wird. So geschehen bei FEED THE RHINO und „The Silence“. Wenn man nur einen Hauch Bock auf ein fluffiges Hardcore-Metal-Album mit massiven Groove-Ausbrüchen und Heavy-Metal-und-Classic-Rock-Ausflügen hat, bekommt man mit „The Silence“ das Material zur Euphoriedröhnung gereicht. Die ist dann zwar nicht dieser Art, dass man mit hängender Kinnlade ausgefeilte Strukturen oder irrsinnige Griffbrettarbeit verfolgt, deren Ausmaß man erst beim siebten Durchgang ansatzweise erfasst hat. Nein, FEED THE RHINO nehmen den zweckmäßigen Weg. Mit Refrains, bei denen man sich zwar leise fragt, ob sie noch nur griffig oder schon platt sind, es aber nicht beantworten kann („Timewave Zero“, „Heedless“). Denn da plautzt die nächste hooky Passage („Fences“) herein, schiebende Grooves („The Silence“!) und ziehende Riffs lassen den frickeligen Anspruch glatt stehen und schubsen durch die auch zeitlich kurzweilige Tracklist. Kleiner Flashback Richtung AUDIOTOPSY.

Für den nötigen Widerhaken sorgt zumeist Sänger Lee Tobin: Durch seine helle Stimmfarbe und Wechsel zwischen Clean, Shouts und AC/DCeskem Gezeter („Fences“!) erfahren die Tracks Wendungen und eine gewisse Unernsthaftigkeit. Ohne Nörgelei geht es jedoch nicht: Zwei Tracks fallen durch ihre erhöhte Flachheit (ein Oxymoron!) dann doch auf. „Losing Ground“ und „Lost In Proximity“ sind insgesamt durch die lauen Melodien geprägt. Aber noch energisch genug, um keinen bleibenden Schaden zu hinterlassen. Überhaupt, es gibt genug Pluspunkte in Form von „68“, „All Work And No Play Makes Jack A Dull Boy“ und vor allem dem Titeltrack, aber auch „Featherweight“. Auch die B-Note fällt gut aus, insgesamt wummert „The Silence“ sehr knackig und satt vom Band.

Ewig kann man sich FEED THE RHINO vermutlich nicht aussetzen, dafür fehlt eine Dimension. Aber zur geeigneten Gelegenheit funktioniert die Genre-Verquickung großartig. Weißbrot statt Vollkorn, quasi. Und das ist in der vielfältigen musikalischen Landschaft auch erfrischend: Musik, die gute Laune fördert, den Kopf nicht zu arg beansprucht, aber dennoch genug Eigenwert mitbringt. Also gebt dem Affen Zucker Nashorn Futter!

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10.02.2018

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