20 Years Of Fiver Finger Death Punch – Best Of Volume 2 -

Review

Galerie mit 21 Bildern: Five Finger Death Punch - Live 2024 in Stuttgart

In gewisser Hinsicht versteht sich „20 Years Of Five Finger Death Punch (Best Of Volume 2)“ als Gegenwehr von FIVE FINGER DEATH PUNCH. Ein früheres Label hatte die originalen Masteraufnahmen veräußert, ohne der Band zuvor den Rückkauf anzubieten. Statt Remix oder Remaster widmen sich die US-Amerikaner dem vollständigen Neubau: Sie spielten für „Volume 1“ 14 Songs neu ein, um das eigene Erbe selbst in die Hand zu nehmen, und für die zweite Runde jetzt noch einmal 16 Tracks. Einen Kaufanreiz finden speziell Komplettist:innen in den drei neuen Liveaufnahmen und einer überraschenden, gut funktionierenden Kollaboration.

FIVE FINGER DEATH PUNCH gibt’s auch zweisprachig

Nach dem wuchtigen Einstieg „Hell To Pay“ folgt direkt „The End“ mit BABYMETAL – eine Zusammenarbeit, die wohl niemand auf dem Zettel hatte. Besondere Aufmerksamkeit erregt diese Version, weil Suzuka Nakamoto alias Su‑Metal japanische Lyrics beisteuert und mit ihrer Stimme Ivan Moodys kraftvolles Organ wunderbar ergänzt. Das ist ein gut gelungener Brückenschlag zwischen amerikanischem Hard Rock/-Metal und japanischer Kawaii-Metal-Ästhetik.

„Best Of Volume 2“: neuer Sound, alte Wucht

Das Doppel zum Auftakt bestätigt zudem, was Kollege Mahnke bereits zu „Volume 1“ geschrieben hat: Auch diese Neuaufnahmen orientieren sich stark an den Originalfassungen, klingen aber ebenfalls druckvoller und in Teilen transparenter. Weiterhin gilt, dass die Gitarren unterm Strich prägnanter und der Gesang klarer herausgearbeitet wirken. Erfreulicherweise bleibt dabei immer auch die ursprüngliche Energie erhalten. Voll auf die Zwölf geht beispielsweise der mit „Burn Mf“ bezeichnete Song, bei dem Moody in dreieinhalb Minuten genüsslich rund 40 Mal die unzensierte Fassung herausschreit. Zwei weitere harte Kracher, um Aggressionen abzubauen, sind beispielsweise „Hard To See“ und vor allem „Got Your Six“.

Zugänglichen Cleangesang gibt es unter anderem bei „Cold“ oder „I Apologize“ und einen guten Mix aus beiden Welten liefern etwa „Sham Pain“, die Coverversion „Blue On Black“ (im Original von KENNY WAYNE SHEPERD) und das extrem eingängige „Never Enough“.

Die drei Livetracks „Wash It All Away“, „Wrong Side Of Heaven“ und „Jekyll And Hyde“ ergänzen die Studiofassungen auf „Volume 1“ und dokumentieren darüber hinaus die Livekompetenz der Band.

Das Beste auf dem Silbertablett

Wie es sich für eine gute Best-of-Compilation gehört, ist die Hitdichte angenehm hoch. Für langjährige Fans mag die Frage offenbleiben, ob jede Neueinspielung nötig war – die Originale besitzen schließlich ihren Charme. FIVE FINGER DEATH PUNCH hauchen den Klassikern jedoch neue Energie ein, ohne deren Identität zu verwässern, und präsentieren Neueinsteiger:innen ihr Bestes auf dem Silbertablett.

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30.10.2025

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