God Forbid - IV: Constitution Of Treason

Review

Manchmal sprechen Coverbilder für sich. Manchmal sprechen auch Texte für sich. Und manchmal sprechen auch Albenkonzepte für sich. In „IV: Constitution of Treason“ wird deutlich, dass Stimmen nicht immer für sich sprechen – und das im doppelten Sinne. Die Entwicklung der „Verfassung des Verrats“ wurde von GOD FORBID in drei Artikel unterteilt, die maßgeblich durch das Zusammenspiel der Melodie- und Härteführung der beiden Hauptprotagonisten an den Saiten und am Mirkofon bestimmt sind und sich im modernen Metalgewand an den Pranger stellen.

Wird die Verfassung zu Beginn dem Titel entsprechend mit deutlichen Worten eingeführt („The End of The World“), so macht sich zunehmend eine in sich marode und düster unterlegte Grundstimmung breit. Der Hörer sehnt sich mehr und mehr nach den von den Brüdern an den Gitarren und am Mikrofon vorgetragenen Melodien. Das Riffing im modernen, Thrash beeinflussten Metalcore Sound lässt sich als Medium knechten, welches den Refrains helfen soll, sich in die Spitze der Gefühlslage zu katapultieren, was aber nur dann klappt, wenn der Adressat sich innerlich auf diese Schwerpunktsetzung eingestellt hat. Stellvertretend lässt sich einer der stärksten Songs, das fast siebenminütige „The Lonely Dead“ anbringen: Schneidige Riffs duellieren sich mit melodischen Soli, treibende Drums mit stakkatoartigen Midtempoparts und – besonders charakteristisch – ranzige Shouts mit cleanen Choren, die sich beim Hörer hartnäckig über Wochen als Wurm im Ohr einnisten. Dies ist bemerkenswert, da Co-Sänger Coyle, wie auch live bewiesen, nicht wirklich der treffsichererste ist („To The Fallen Hero“). Doch hat er die Eigenschaft, eben diese hier zu transportierende Stimmung mit seinem Organ auszudrücken, wozu sicherlich auch die Steigerung im Vergleich zu früheren Scheiben beigetragen hat – was live aber noch zu beweisen sein wird.

Wer ein Werk erwartet, das mit dem Vorschlaghammer in die Schlacht zieht, wird enttäuscht. „Erwachsen“ geworden, lässt sich GOD FORBID nicht mehr so einfach in die Metalcore Schiene drücken. Vielmehr haben sie in kurzem Abstand zu ihrem Vorgänger „Gone Forever“ ein modernes und durchdachtes Werk hingelegt, das in seiner Art variabel sowohl Metalcore als auch Thrash und Heavy Metal Einflüsse in sich transportiert und vom verstärkten Zusammenspiel seiner Bandmitglieder lebt.

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19.09.2005

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