Higher Power - 27 Miles Underwater

Review

Galerie mit 28 Bildern: Higher Power - EU Tour 2022 in Berlin

Mit etwas Glück könnten HIGHER POWER die nächste Ära des Hardcore Punks einläuten: Für Frontmann Jimmy Wizard (Gesang) und seinen Bruder Alex (Schlagzeug) stand nämlich schon vor der Bandgründung fest, dass altbewährte Genrestrukturen und repetitive Songmuster ausgedient haben. Als dementsprechend vielseitig erweisen sich die verschiedenen Einflüsse, mit denen der fünfköpfige Genrenachwuchs auf seinem Zweitling „27 Miles Underwater“ experimentiert – und überzeugen möchte! Doch lässt sich ein gestandenes Genre mal eben so umkrempeln? Hier erfahrt ihr es!

HIGHER POWER – Höher, besser, schneller!

Bereits zu Beginn machen HIGHER POWER dank des außerordentlich starken Openers „Seamless“ Nägel mit Köpfen. Die Nummer überzeugt mit einem fies-sägenden Hauptriff, dem abwechslungsreichen Gesang und dem hörbaren Alternative-Einfluss. Klanglich stehen die Briten damit irgendwo zwischen frühen DEFTONES und RAGE AGAINST THE MACHINE in Bestform, kupfern jedoch nicht ab, sondern lassen sich lediglich inspirieren – und liefern damit einen zeitgemäßen Sound, der mal souverän melodisch, mal brachial-aggressiv aus den Boxen tönt.

Dabei setzt das Quintett auf groovig-fetzige Rhythmen, die Songs wie „Shedding Skin“ oder „Passenger“ regelrecht eine tanzbare Note verleihen. Nummern wie „Low Season“ oder „Starring At The Sun“ wirken dahingegen fast wie eine akustische Zeitreise, die den Hörer in sumpfig-schmutzige Grunge-Gefilde entführt. Dass es sich bei HIGHER POWER deutlich hörbar um eine Hardcore-Band handelt, steht außer Frage, dennoch lassen sich die Jungs zu keiner Zeit einfach nur auf ein Genre reduzieren. Dafür ist ihr markanter, manchmal gar progressiver Sound eindeutig zu vielschichtig. Das emotionale „In The Meantime“ mit seinen Pop-Punk-Anleihen und dem dichten Post-Hardcore-Feeling steht exemplarisch für den fließenden Übergang verschiedener Genres ineinander.

Auch gegen Ende der Platte gönnen HIGHER POWER dem Hörer wenn überhaupt eher kurze Verschnaufpausen. Stattdessen gibt es wahnsinnig ausgefeilte Nummern, an denen man sich so schnell nicht satthören wird, sei es das atmosphärische „Self-Rendered: Lost“ oder das chaotisch-komplexe „Drag The Line“. Manchen Songs auf „27 Miles Underwater“ fehlt zwar noch der endgültige Feinschliff, doch was die fünf Briten hier abliefern, ist zweifelsohne ein stimmiges Genrehighlight.

Begeben sich mit „27 Miles Underwater“ auf großen Genretauchgang: HIGHER POWER

„27 Miles Underwater“ – Die vielen Facetten des Hardcore Punks

HIGHER POWER haben mit „27 Miles Underwater“ nicht nur ein überdurchschnittlich facettenreiches Hardcore-Album vorgelegt, sondern könnten in naher Zukunft sogar neben anderen derzeit aufstrebenden Acts wie CODE ORANGE oder KNOCKED LOOSE die Speerspitze des Genres bilden. Wichtig ist, dass die Jungs weiterhin ihrem eigenen Sound treu bleiben und sich nicht zu sehr von ihren Idolen beeinflussen lassen. Sollte es dem Quintett darüber hinaus gelingen, noch eine Spur mehr Raffinesse an den Tag zu legen, könnte dies gar ihren Siegesmarsch durch die Rockwelt einläuten. Wir drücken die Daumen!

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23.02.2020

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