Insomnium - Shadows Of The Dying Sun

Review

Eine der besten Bands aus dem Land der tausend Seen meldet sich mit tausend Melodien zurück. INSOMNIUM bringen uns, endlich, neues Futter für die Ohren, in Form von „Shadows Of The Dying Sun“. Vorneweg – das Warten hat sich richtig gelohnt!

Emotionen auslösen, das beherrschen INSOMNIUM nicht erst seit den letzten Alben. Auch Longplayer Nummer 6 reiht sich in die bisher schon grandiose Diskografie der Finnen ein und kann deren letztes Werk „One For Sorrow“ sogar fast noch toppen. Der Ausstieg ihres langjährigen zweiten Gitarristen Ville Vänni nach der letzten Tour Ende 2011 sowie die Neuverpflichtung von Markus Vanhala, der stark am Songwriting involviert war, scheint keinerlei negative Auswirkungen auf „Shadows Of The Dying Sun“ gehabt zu haben, im Gegenteil. INSOMNIUM schaffen es erneut, mit ihrem einzigartigen, virtuosen und weiter verfeinerten Melodic-Death-Metal-Stil Melancholie, Schmerz, Trostlosigkeit, Sehnsucht und Kummer musikalisch greifbar zu machen. Das beginnt schon am melodischen Reichtum, den „Shadows Of The Dying Sun“ auszeichnet, dunkle und zugleich wunderschöne Melodien, mit diesem unverkennbaren Wiedererkennungswert, wie wir ihn von INSOMNIUM kennen und schätzen – ja lieben. Mit atmosphärischer Dichte und glühender Leidenschaft erschafft die Band faszinierende Klanggefilde im beeindruckenden Spannungsfeld zwischen garstig rauer, ursprünglicher, fast schon Black Metal Härte mit Blast Beats („Black Heart Rebellion“), softem, fast schon balladeskem mit Hitpotenzial („Lose The Night“) und schmissig kraftvollem Melodic-Death-Metal-Brecher („Revelation“) bewegt sich „Shadows Of The Dying Sun“ und hat wirklich nur grandiose Songs. Angefangen beim majestätischen Opener „The Primeval Dark“ über Melodiemonster wie „While We Sleep“ bis zum bitter düsteren Finale in Form des abschließenden Titelsongs wird der Hörer von der einnehmenden, melancholischen Atmosphäre und diesen unfassbar genialen Melodien gefangen genommen und nicht mehr losgelassen.

Verglichen mit dem Vorgänger „One For Sorrow“ wirkt „Shadows Of The Dying Sun“ noch abwechslungsreicher und dynamischer, also mehr Aggressivität einerseits aber auch mehr Ruhe andererseits, mehr schnelle und mehr langsame Passagen, alles ist kontrastreicher. Die Songs sind in der Regel nicht vorhersehbar und entwickeln sich. Und was INSOMNIUM einfach immer noch auszeichnet ist ihr gutes Händchen für ergreifende, wehmütige Melodien.

INSOMNIUM ist mit ihrem neuesten Opus „Shadows Of The Dying Sun“ ein erfrischendes, sehr vielseitiges Album gelungen, mit vielen Feinheiten und Details, voll abgründiger Melancholie, atemberaubend majestätischer Melodien und aufwühlender Emotionalität. Spitzenklasse!

15.04.2014

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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