Korzus - Legion
Eckart Maronde
Irgendwie waren KORZUS schon immer da, aber zum großen Durchbruch hat es für das brasilianische Kommando nie gereicht – jedenfalls hierzulande. An der Vehemenz ihrer Musik kann es allerdings nicht liegen, denn auch das neue, mittlerweile sechste Studioalbum „Legion“ ist ziemlich direkt in Szene gesetzter und knallig produzierter Thrash. Flüssig gerifft, mit den für den Thrash typischen Haken, die Drums trümmern mit mechanischer Präzision, und Sänger Marcello Pompeu klingt so, wie ein Thrash-Metal-Shouter halt klingen muss – ein wenig unflexibel vielleicht, aber immerhin zieht er die Töne am Ende immer ein wenig nach unten. Passt!
Um bei den Pluspunkten von „Legion“ zu bleiben: Songs, wie „Vampiro“ oder „Die Alone“ sind für sich genommen ziemlich coole Brecher, die man im Auto oder unter der Dusche unbedingt mitgrölen möchte. Und beim abschließenden, siebeneinhalb Minuten langen Titeltrack fügen KORZUS ihren Brachialriffs eine Portion Melodie zu; fein ist auch das Gitarrensolo. Der Großteil der Songs kann da allerdings nicht mithalten: Das ist alles ganz nett, und in der Härteskala belegen die Brasilianer einen Platz in der Nachbarschaft von SLAYER. Letztlich gibt es aber viel zu wenige richtig großartige Riffs und vor allem Songs auf „Legion“. Bei aller Direktheit haben KORZUS einfach nicht die besten Songs ins Rennen geschickt. Um sich die Ohren freizupusten, ist „Legion“ sicherlich guter Stoff – wer dabei aber kurzweilig unterhalten werden möchte, muss das eine oder andere mal die Skip-Taste betätigen.
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