Magnum - Escape From The Shadow Garden

Review

Für die britischen Melodic Rocker MAGNUM läuft es in den letzten Jahren wieder optimal. Die letzten Platten fanden sich nicht nur allesamt in den Charts wieder, auch auf den jeweiligen Touren spielte die Band nahezu immer in vollen Häusern. Eigentlich logisch, dass MAGNUM ihre Fans nicht allzu lange auf neues Material warten lassen wollten. Knapp zwei Jahre nach dem sehr starken “On The 13th Day” steht mit “Escape From The Shadow Garden” also das nunmehr neunzehnte Studioalbum in den Startlöchern.

Ich würde gerne schreiben, dass “Escape From The Shadow Garden” nahtlos an den Vorgänger anknüpft und qualitativ auf dem gleichen Niveau wie “On The 13th Day” agiert. Das würde aber nicht der Wahrheit entsprechen, denn es fehlt dem neuen Album an Frische und Spontanität. Natürlich unterschreiten MAGNUM nie einen gewissen Standard, aber im vorliegenden Fall schaffen es nur wenige Stücke sich von eben diesem Standard nach oben hin abzugrenzen. Der starke Rocker “Too Many Clowns”, das intensive “Burning River”,  “Falling For The Big Plan” oder “The Art Of Compromise” gelingt es noch am ehesten, das Level der vorangegangenen Alben zu erreichen. Das Gros der Stücke klingt aber zu beliebig und lässt einen ganz wichtigen Faktor im magnumschen Universum vermissen: Die großartigen Hooks und Refrains. Dies wird schon beim Opener “Live ‘Til You Die” deutlich. Die Nummer hat eine intensive Grundstimmung und wird von Tony Clarkins Gitarre gekonnt dirigiert. Allerdings nutzt auch die beste musikalische Untermalung nichts, wenn die Band einen 08/15-Refrain schreibt, den man in der Art von MAGNUM nicht gewohnt ist. In die gleiche Kerbe schlagen auch Songs wie das – und es tut mir leid das schreiben zu müssen – belanglose “Midnight Angel”, die abschließende Ballade “The Valley Of Tears” oder “Wisdom‘s Had It‘s Day”. Hier bleiben die Briten weit hinter ihren Möglichkeiten zurück und präsentieren sich in erstaunlich schwacher Form. Irgendwie hat man nach ein paar Durchläufen den Eindruck, dass sich MAGNUM nach der letzten Tour vielleicht doch besser etwas mehr Zeit für das Songwriting hätten nehmen sollen.

Dort, wo die Songs der Vorgänger immer mit tollen Spannungsbögen, packenden Refrains und inspiriertem Songwriting punkten konnten, verläuft auf “Escape From The Shadow Garden” vieles einfach im Sand und wirkt nicht annähernd so zwingend wie zuletzt. Natürlich haben MAGNUM auch auf ihrem neunzehnten Werk keinen Bockmist verzapft und die Zielgruppe sollte das Album antesten, aber im direkten Vergleich mit “The Visitation” und “On The 13th Day” (von den Klassikern ganz zu schweigen) weist die neue Scheibe dann doch ein paar Schwächen auf.

24.03.2014
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