Of Mice & Men - Tether

Review

Mit „Tether“ präsentiert die Metalcore-Band OF MICE & MEN ihr achtes Studioalbum, das erstmals in Eigenregie aufgenommen wurde. Trotz dieser Neuerung bleibt das Album klanglich den Vorgängern treu, obwohl die packenden Hooklines diesmal etwas zu kurz kommen. Als Kenner des soliden Metalcore von OF MICE & MEN werfen wir einen genaueren Blick darauf, was „Tether“ zu bieten hat.

Mit OF MICE & MEN in den weiten Sphären des Metalcores unterwegs

Das Album entführt uns in die weiten Sphären des Metalcores, beginnend mit dem Opener „Integration“, der jedoch nicht sofort fesselt, sondern eher seicht dahinplätschert. Ein markanter Kontrast dazu ist der zweite Track, „Warpaint“, der mit seiner energiegeladenen Hookline, der einsetzenden Doublebass und dem Wechselspiel zwischen harten Instrumentals und melodischem Gesang sofort unsere Aufmerksamkeit erregt. Leider schafft es dieses Niveau nicht durchgängig gehalten zu werden und taucht nur in vereinzelten Tracks wieder auf.

Einige der nachfolgenden Tracks stechen nicht besonders hervor, obwohl sie keineswegs schlecht sind. „Shiver“, Track 3, setzt eher auf hymnische Klänge und Atmosphäre anstelle von Härte. Der Titeltrack „Tether“ überzeugt besonders durch seine atmosphärischen und hymnischen Elemente, obwohl er eher in der Ferne zum Metalcore zu verorten ist. In einigen Tracks lassen sich Ansätze von Djent-Gitarren erkennen, die die Vorstellung wecken, wie beeindruckend es wäre, wenn diese weiter ausgebaut würden.

Das Album bietet insgesamt eine positive Hörerfahrung, eignet sich gut für entspannte Stunden mit Freunden und Familie. Dennoch wünscht man sich mehr packende Hooklines, eingängige Gesangspassagen und eine Weiterentwicklung der vielversprechenden Djent-Ansätze. Trotz der eher atmosphärischen Ausrichtung schlägt das Album immer wieder die Brücke zum Metalcore, insbesondere in Tracks wie „Eternal Pessimist“, „Enraptured“, „Castaway“ und „Indigo“.

„Tether“ zeigt uns die Facetten des Metalcores

Zusammenfassend präsentieren OF MICE & MEN mit „Tether“ ein insgesamt positives Album. Obwohl es keine bahnbrechenden Neuerungen bringt, werden die treuen Fans auf ihre Kosten kommen. Aufgrund der unaufgeregten Komposition hebt sich das Album jedoch nicht besonders von der Masse ab. Es bleibt spannend zu beobachten, wie OF MICE & MEN ihr Potenzial in Zukunft weiterentwickeln werden.

Review von Diana Heinbucher

15.12.2023
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