Origin - Antithesis

Review

Es ist schon erstaunlich was Gewalt alles anrichten kann, besonders wenn es um Musik geht. Mit „Antithesis“ zeigen die Extremisten ORIGIN einmal mehr, wie es gemacht wird, wenn es um die Themen „so schnell wie möglich“ und „all hail the Flitzefinger“ geht.

Mit wahnwitzigem Tempo schmettern die Amis einen Knochenraspler nach dem anderen in die Runde und zermahlen so ziemlich alles, was sich ihnen in den Weg stellt. Wir sprechen bei „Antithesis“ von einem Album, welches vordergründig auf allen möglichen Varianten des Blastbeats basiert und andere Tempi somit eher die Ausnahme darstellen. Die Krönung des Ganzen ist die nicht seltene Steigerung des Blastbeats, welche ORIGIN hier fabrizieren. Unfassbar klingt das Drumming, das sich in der Regel wie ein Presslufthammer durch gefrorenen Boden hämmert und als Steigerung dazu wie eine 10000-Tonnen-Dampframme mit Nähmaschinengeschwindigkeit durch Granit berstet und dabei lediglich Feinstaub hinterlässt.

ORIGIN gehen dennoch äußerst melodisch vor und schaffen es immer wieder, ihre wahnsinnig schnellen Songs durch feinste, gekonnte Soli aufzuwerten, die als perfekte Ergänzung zum extremen Gekloppe anzusehen sind. Selbst das Riffing basiert auf melodischen Tonfolgen und ist nie als stumpfes Geschrote ohne Seele zu bewerten. Gerumpel mit Sinn und Verstand. Gesangstechnisch wird natürlich auch die heftige Schiene gefahren, wobei ORIGIN zum Glück nicht den Fehler begehen und in übertrieben lächerliches Guttural-Gebrumme abdriften. Mit normalen, leicht heiser gegrunzten Death-Metal-Vokills runden sie ihren neuen, derben Sprössling vorzüglich ab und beweisen im Gesamtpaket, dass sie eindeutig auf dem Weg zur Speerspitze der extremen Metal-Szene sind.

Wer bereits „Fury & Flames“ oder überhaupt die Alben von HATE ETERNAL als besten technischen Brutal-Death-Stoff ansieht, der sollte sich mal flotti Karotti „Anthitesis“ von ORIGIN reinziehen und sich eines Besseren belehren lassen. Die Burschen sägen einem sowas von die Rübe ab, dass man nach Ablauf der Spielzeit nur noch erschöpft nach Luft ringen kann. Keine Gefangenen, keine Gnade, keine Erholung. Langsame oder mittelschnelle Parts gibt es auf diesem Album nur um Schwung für den nächsten Vernichtungsschlag zu holen und immer dann, wenn man denkt, die Spitze des Eisberges in Sachen Extremität erklommen zu haben, legen diese Wahnsinnigen doch noch einen drauf und rammeln einem auch noch den allerletzten übrig gebliebenen kleinen Funken Verstand aus der matschigen Birne.

Einfach hören, von den technischen Fähigkeiten der Musiker begeistern lassen und zum Speed abgehen. Kaufen, setzen, Maul halten, danke.

24.04.2008
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