Osi and the Jupiter - Larvatus (Jewelcase CD)
Louisa Esch
Fast fünf Jahre lang haben OSI AND THE JUPITER an ihrem neuen Album „Larvatus“ gearbeitet. Die ersten Ideen dafür entstanden bereits 2020 während der Corona-Pandemie und sind beeinflusst von Unsicherheit und Chaos, vor allem aber von Resilienz und der Hoffnung und Sicherheit, die die Natur bietet – auch in unsicheren Zeiten.
„Larvatus“ punktet mit instrumentalen Songs
Herzstück des Albums ist dabei das gefühlvolle Cellospiel von Kakophonix, das alle anderen Elemente zusammenschweißt und auf eine subtile, angenehme Weise die Stimmung des jeweiligen Songs vorgibt. Obwohl die Band weiterhin hauptsächlich rein instrumentale Songs auf „Larvatus“ präsentieren, finden sich diesmal zur Abwechslung aber auch einige Songs mit mal mehr und mal weniger Gesang, vor allem auf der zweiten Albumhälfte.
Selbst bei Songs mit Vocals wie zum Beispiel „Promethean Gallows“ ist die Stimme eher ein weiteres Instrument als vordergründiger Teil des Songs und ist im Bezug auf Lautstärke und Mischung den anderen Instrumenten und Bestandteilen des Songs neben- und nicht untergeordnet. Das ist aber auch okay, da OSI AND THE JUPITER instrumental noch etwas stärker sind als mit ihren durchaus soliden Singer-Songwriter-Nummern.
Dafür verzichtet „Larvatus“ fast völlig auf extrem ritualistische Songs und Einflüsse. Nur „Passage“ sticht als einziger Song durch seine sphärischen Klänge, Paukenschläge und Choräle hervor und fällt dadurch etwas aus dem Albumkonzept heraus. Auch Songtitel, die eigentlich ritualistische Einflüsse vermuten lassen würden, wie „Saged Incantations“, bewegen sich eher auf der neutraleren Seite, punkten aber mit tiefen Emotionen und dem melancholischen Cellospiel.
OSI AND THE JUPITER können mehr als nur Folk
„Larvatus“ ist ein ruhiges, introvertiertes Album, auf dem nichts zu laut oder zu schnell passiert. Im richtigen Moment und mit dem richtigen Mindset lädt das Album aber zum Träumen und vor allem zu Introspektion und Reflexion ein. OSI AND THE JUPITER zeigen, welche Bandbreite sie sich im Laufe der letzten Jahre erarbeitet haben und dass sie Melancholie in allen Geschmacksrichtungen können, egal ob mit oder ohne Vocals, ritualistisch oder Americana.
Kommentare
Sag Deine Meinung!