
Stoner Doom und Co. sind generell relativ anfällig gegenüber Repetition. Das gleicht sich sicher ein Stück weit durch die – sagen wir mal: esoterische Wirkung der Musik aus. Gerade die Vorreiter SLEEP exerzieren dies schließlich ziemlich erfolgreich. Aber nicht immer wird diese Wirkung auch wirklich erzielt. Die britische Formation PIGS PIGS PIGS PIGS PIGS PIGS PIGS [nein, der Verfasser hatte keinen Schlaganfall beim Copypasten, die Band heißt wirklich so, Anm. d. Red.] beackert das Genre auch schon seit 2012, ist mit der neuen Platte „Death Hilarious“ mittlerweile beim fünften Album angekommen und scheint sich dessen bewusst geworden zu sein. Oder zumindest sind die Songs im Laufe der Zeit bei den Jungs vergleichsweise knackiger geworden.
PIGS PIGS PIGS PIGS PIGS PIGS PIGS beackern den Stoner Metal in seiner etwas ruppigeren Form
Ist damit automatisch der Hang des Stoner Metals zur Repetition gebannt? Nein, „Death Hilarious“ fußt gleichermaßen auf dem Prinzip der esoterischen Wiederholung, sodass es hier auf die songschreiberischen Geschicke der Herren ankommt. Klanglich stehen sie recht breitfüßig im Querschnitt dessen, was im Stoner-Bereich und dessen Umfeld so möglich ist. Wir bekommen tiefer gelegte, genretypisch wie durch die Bassamps gejagt klingende Gitarren, repetitive, zähe Riffs, die sich wie Teerlawinen aus den Boxen quälen, sowie diverse Licks aus der ZZ TOP-, wahlweise auch URIAH HEEP-Trickkiste. Und wenn die Riffs etwas mehr Hard Rock infundiert bekommen und das Tempo anzieht, darf man auch mal ein bisschen an THE MIDNIGHT GHOST TRAIN denken, „The Wyrm“ lässt zwischenzeitlich sogar mal ein bisschen DEEP PURPLE á la „Highway Star“ durchsickern.
Soweit zur Pflicht, nun die Kür: PIGS PIGS PIGS PIGS PIGS PIGS PIGS pflegen – spezifisch eben auf „Death Hilarious“ – einen vergleichsweise ruppigen, hier und da gern mal Tritonus-lastigen Ansatz, der in Kombination mit Matthey Batys eher gebellten Vocals so ein bisschen an WHORES. denken lässt, vor allem auf Noise-lastigen Cuts wie „Glib Tongued“. Hin und wieder wird’s auch ein bisschen (post-)punkig, wobei es hier nicht ganz so derb zugeht wie bei jüngeren MONDO GENERATOR. Dank Batys Stimmfarbe darf man aber in diesen Momenten gelegentlich ein bisschen in Richtung (früher) IDLES schielen, nur weniger hymnisch.
„Death Hilarious“ hat Klöten
Tja und damit hat man im Grunde die Essenz von „Death Hilarious“ auch schon begriffen. PIGS PIGS PIGS PIGS PIGS PIGS PIGS spielen keinen revolutionären Stoner Metal, aber sie spielen ihn ziemlich souverän und dank der ruppigeren Attitüde mit ordentlich Klöten in der Buxe. Überraschungen halten sich dabei in Grenzen, wobei es durchaus Variationen in Sachen Stimmung und Intensität gibt. So durchläuft „The Wyrm“ einiges an Motiven, während „Collider“ einer der Doom-lastigeren Cuts der Platte sein dürfte. Die größte Überraschung findet sich in „Glib Tongued“, wo Rapper El-P (RUN THE JEWELS) ein paar Verse mit geschmeidigem Delay hinterlässt – MF DOOMs „Madvillain“-Kadenz lässt grüßen – und reichlich Vertiefungspotential in diese Richtung offenbart.
Allerdings muss man auf Empfängerseite schon etwas an „Death Hilarious“ herum knabbern, einfach weil die Briten keine großen, melodischen Zugeständnisse machen. Große, memorable Refrains machen sich aufgrund von Batys eher monotonem Gebell auch eher rar. Daher ist das Album auch weniger eine dringende Empfehlung, aber auf jeden Fall eine nette Bereicherung für Genre-Fans. Und wer sich von dem Stoner-Handwerk der Band überzeugen möchte: Der Rausschmeißer „Toecurler“ wirkt rifftechnisch fast so wie ein Best Of der SLEEP-Diskografie, wobei sich hier um die Halbzeitmarke fiese Klaviertupfer unter die Gitarren legen. Die können also was, die PIGS PIGS PIGS PIGS PIGS PIGS PGIS. Da ginge aber auch noch ein bisschen mehr …
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Michael































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