Mondo Generator - We Stand Against You

Review

Die bewegte Geschichte um Nick Oliveri und sein gelinde gesagt schwieriges Verhältnis zu KYUSS (LIVES), QUEENS OF THE STONE AGE und damit einhergehend Josh Homme ist bereits ausgiebig beleuchtet worden. Zwar haben die beiden Akteure, also Oliveri und Homme, offenbar vorsichtigen Frieden geschlossen, aber für Oliveri heißt die Devise nun, dass ein neues Kapitel zu öffnen ist. Das zumindest suggerierte der Song „Kyuss Dies!“ des Vorgängers „Fuck It“ seiner eigenen Band MONDO GENERATOR. Die hat sich von einem Stoner-Vehikel Oliveris hin zu etwas eigenständigem gemausert, das dem passionierten Schreihals ungleich besser zu Gesicht steht. Der Vorgänger deutete die Richtung bereits mehr als deutlich an, das neue Album „We Stand Against You“ bringt die Wandlung der Kapelle in eine Hardcore-Punk-Band nun einen Schritt weiter.

Der MONDO GENERATOR sagt abermals: „Fuck It“

Die Zeichen sind deutlich zu erkennen, schon vor Einlegen der Platte. Das Cover ziert ein Molotowcocktail und das Album marschiert mit 9 knackigen Tracks nach gerade mal knapp 23 Minuten erstmalig über die Ziellinie. Im Gegensatz zum Vorgänger, dem der Vorredner Jan Ole Möller noch ein bescheidenes Zeitmanagment attestierte, scheint Oliveri die Effizienz seiner Kapelle optimiert bzw. der neuen Hauptgangart Punk angepasst zu haben. Entsprechend gibt es bei den ersten vier Tracks auch mit gehörig Schmackes auf die Ungewaschenen, während sich der Chef dazu köstlich einen abkeift. „One Two Three Four“ lässt sogar ein paar der atmosphärischen Vibes aus der „Songs For The Deaf“-Phase seiner alten Kapelle in Form ansprechender Chöre im Hintergrund durchscheinen.

Es gibt also durchaus nette, selbstreferentielle Details zu entdecken, die möglicherweise darauf hindeuten, dass Oliveri wohl doch nicht so ganz von der eigenen Vergangenheit wegkommt. Vielleicht unterstellt unsereins ihm aber auch ein bisschen zu viel an dieser Stelle und es liegt einfach der Natur der Sache geschuldet, dass er nun mal den Wüstensound im Blut hat. Daher wundert es auch nicht, dass „Death March“ ein wüster Bastard aus Stoner Rock und Hardcore Punk ist, wobei man hier vermutlich eher an FU MANCHU denn an QUOTSA zu denken gewillt ist. Wo sich Oliveri damit aber ins eigene Fleisch schneidet, ist auf dem folgenden „Conspiracy (Death Or Theory)“, der einen ziemlich ungeschickten Stop-and-Go-Rhythmus sein eigen nennt, immerhin aber mit einigen der melodischeren Schlenker der Platte entlohnt. Auch „I Want Out“ ist zu viel Stoner fürs eigene Wohl und zieht den Adrenalinspiegel nach unten entgegen Oliveris Proteste.

Dabei wäre auf „We Stand Against You“ noch Raum für eine noch rücksichtslosere Attitüde

Aber wie schon beim Vorgänger ist die große Stärke vom MONDO GENERATOR der neueren Generation definitiv die „Fuck You“-Attitüde. Und die kommt zum Vorschein, wann immer die Band auf alles scheißt und Vollgas ohne Rücksicht auf Verluste gibt. Vor allem in der ersten Albumhälfte lassen sie ordentlich Gummi auf der Straße, dass es eine wahre Freude ist. Auch später gesellen sich das kleine, gemeine „Sky Valley Meth“ (noch so eine KYUSS-Referenz) und der Rausschmeißer „For A Day“, bei dem die Stoner-Punk-Fusion wieder köstlich gelingt, zur Liste der Highlights hinzu. Macht insgesamt ein Album im oberen Durchschnitt mit leichter Tendenz nach oben. Zur Perfektion wünscht unsereins sich, dass MONDO GENERATOR nächstes Mal noch deutlicher „Fuck It“ sagt, aber zumindest ist „We Stand Against You“ ein Anfang.

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10.10.2023

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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