Rhapsody - Power Of The Dragonflame

Review

Alles geht einmal zu Ende. Auch Rhapsodys Emerald Sword-Saga kann diesem Schicksal nicht entgehen. Was 1997 mit „Legendary Tales“ fulminant begann, sich mit „Symphony Of Enchanted Lands“ fortsetzte und vor zwei Jahren mit „Dawn Of Victory“ seinen Höhepunkt fand, führen die Italiener nun mit „Power Of The Dragonflame“ stilgerecht zu Ende. Hierbei konnten die Mannen um Ausnahmesänger Fabio Leone absolut aus dem Vollen schöpfen und präsentieren ihren Fans und allen, die es noch werden wollen, „Hollywood Metal“ in gewohnt guter Manier. Mit Leichtigkeit schütteln sie Melodie um Melodie aus dem Ärmel. Aber wen überrascht dies? Musikalisch gesehen würde ich „Power Of The Dragonflame“ als Querschnitt ihrer drei regulären Alben bezeichnen. Rhapsody haben nichts von ihren rhythmischen Feinheiten, ihren epischen Songstrukturen und ihren hymnischen Gesängen verloren. So bekommt jeder Fan das, was er erwartet: powervolle Songs, Ohrwurmrefrains en masse, perfekt passende, klassische Arrangements und eine gelungene, die Stärken der Band betonende Produktion aus den Wolfsburger Gate-Studios. Die Glanzstücke dieses Albums sind das ruhige, romantische „Lamento Eroico“, das in italienischer Sprache verfasst ist und durch den Wechsel zwischen Fabios gefühlvollem Gesang und mächtigen Chorparts zu überzeugen weiß, und das darauffolgende „Steelgods Of The Last Apocalypse“, ein kraftvoller Stampfer, der vor allem von seinem abwechslungsreichen Songaufbau und der ihm innewohnenden Dramatik und Dynamik lebt. Das Highlight auf Rhapsodys neuem Werk ist aber ohne Zweifel das 19-minütige Epos „Gargoyles, Angels Of Darkness“, das sich in drei Teile gliedert. Los geht es mit dem akustischen „Angeli di Pietra Mistica“, das unschwer das Heimatland der Band erahnen lässt. Im sich anschließenden „Warlord’s Last Challenge“ steigert sich dann Tempo und Schärfe, um dann im abschließenden „…And The Legend Ends…“ seinen Höhepunkt zu finden und nochmals die Stärken Rhapsodys zu verdeutlichen. Somit dürften die Erwartungen eines jeden „Hollywood Metal“-Fans mit diesem Album vollkommen erfüllt worden sein. Allein die Überraschungsmomente fehlen, sonst nichts.

13.03.2002
Exit mobile version