Rotting Christ - Theogonia

Review

Endlich gibt es mal wieder neues Futter aus Griechenland! Auf das neue ROTTING CHRIST Album „Theogonia“ hatte ich wirklich schon sehnsüchtig gewartet. Richtig schlechte Alben hatte die Gruppe um Frontmann Sakis sowieso noch nie veröffentlicht, aber gerade das letzte dunkle Werk „Sanctus Diavolos“ aus dem Jahre 2004 wusste durch die geschickte Verflechtung von Melodic Black/Dark/Gothic Metal, Chören, Bombast ohne Kitsch und den facettenreichen Sound zu überzeugen.

„Theogonia“ knüpft da an, wo „Sanctus Diavolos“ aufgehört hat, geht aber noch einen ganzen Schritt weiter. Zuerst fällt einmal auf, dass ROTTING CHRIST teilweise gehörig an Tempo zugelegt haben. Ebenso verhält es sich mit dem Aggressionslevel, welches noch einmal gesteigert wurde. So findet sich doch der eine oder andere Blast Beat auf der aktuellen Langrille, die Black Metal Seite zeigt sich wütender und härter. Andererseits sind zuhauf Melodien vorhanden, welche das Material nicht nur bereichern, sondern eigentlich auch ausmachen. Gerade an der Leadgitarre kann man einige Fortschritte feststellen, die Melodien wirken ausgefeilter, die schönen Soli sind absolut gelungen. Und für gute Riffs waren ROTTING CHRIST ja eigentlich immer ein Garant. „Theogonia“ ist nicht ganz so episch wie „Sanctus Diavolos“ ausgefallen, dafür aber vielschichtiger. So finden sich erneut wieder Chöre an den richtigen, passenden Stellen. Aber auch mal Sprechgesang oder eine Frauenstimme kommen neben dem charakteristischem Kreischen von Sakis zum Zug. Eine weitere Facette im düsteren Metal der Griechen bilden die folkloristischen Parts, welche glücklicherweise niemals aufgesetzt wirken, hier passt einfach alles zusammen. Die Stücke sind sehr dynamisch, catchy, ziemlich originell und qualitativ hochwertig.

ROTTING CHRIST bündeln auf „Theogonia“ gekonnt ihre Stärken, welche neben den typischen, prägnanten Melodien, der eigenständige Sound, stets pendelnd zwischen eher rustikalerem Metal und der Öffnung hin zu genrefremden Klängen, die abwechslungsreiche Power sowie die imposante Atmosphäre darstellen. Oder in anderen Worten ausgedrückt: ROTTING CHRIST kombinieren die dunkle Atmosphäre von „Khronos“, die Vielschichtigkeit und Melodie von „Sanctus Diavolos“ mit dem raueren Charme ihrer Frühwerke. Die Wartezeit auf das neue Album hat sich definitiv gelohnt!

15.01.2007

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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