Ryker’s - Hard To The Core

Review

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RYKER’S sind wieder da, eine der wenigen deutschen relevanten Hardcore-Bands meldet sich mit „Hard To The Core“ zurück. Das Comeback startet vielversprechend und der Opener „The World As I See It Today“ bespringt den Hörer mit rasanten Riffs und überfallartiger Dynamik. RYKER’S feuern aus allen verfügbaren Rohren – alles was man sich zum Thema Hardcore-Metal vorstellt, wird in diesem knappen Stück abgehandelt. Chöre? Breaks? Druck? Es wurde an alles gedacht, denn die Band aus Kassel weiß eben, wie der Hardcore-Hase zu laufen hat.

Die Marschroute wird in den folgenden Stücken konstant beibehalten, lediglich etwas Riffsalven und Doublebass-Attacken dürfen addiert werden. „Can’t Kill A Dream“ riecht sogar etwas nach amerikanischem Death Metal, an der Message selbst scheiden sich die Geister. Zumindest haben sich RYKER’S die nötige Ernsthaftigkeit bewahrt, um mit einem derartigen Albumtitel und so mancher populistischen Posse nicht vollkommen ins Abseits zu stürzen. Hier muss einfach betont werden, dass man einige Rookie-Bands für derartige Ergüsse mit Fackeln aus dem Dorf vertrieben werden würde. Wobei die letzten Klänge von „Can’t Kill A Dream“ dann doch etwas mehr nach Muppet Show klingen, als es die Band sicher beabsichtigt hat. Gleiches gilt für „Slave Cruel World“, beziehungsweise explizit für den gesprochenen Part, der weniger nachvollziehbar und drohend als reaktionär klingt. Musikalisch haben RYKER’S auf „Hard To The Core“ nicht wirklich etwas vorzuwerfen, die Moves sitzen und präsentiert wird Hardcore der alten Schule mit Metalkante, die Gangshouts sind ebenfalls bärbeißig vorgetragen und im richtigen Maße an den besten Stellen platziert. Hinter dem Ofen vorlocken kann das aber auch kaum jemanden und so richtig springt der Funke nicht über. Gleichzeitig gibt es aber unzählige Bands aus dem Bereich, die genau das auch tun und trotzdem im Vergleich zu RYKER’s auf „Hard To The Core“ einen Nerv treffen, der für Begeisterung sorgt.

Eine gewisse Stiernacken-Mentalität ist im Hardcore immer dabei, und etwas dicke Hose zeigen ist vollkommen legitim – allerdings klingen Stücke wie „Divided By Colours“ einfach nur peinlich und abstoßend nach platten Deutschrock-Grölereien – dabei haben RYKER’S genau das Gegenteil im Sinn gehabt. Den Gesang als unterirdisch zu beschreiben ist noch freundlich formuliert, von gelöster Partystimmung kann hier nicht mehr gesprochen werden. Fieser, schiefer und auf volltrunkene Kehlen angelegter Ausrutscher trifft es eher. Aus Kassel kommt somit ein sehr zwiespältiges Werk, auf der einen Seite sind es RYKER’S – ein vorzeigbare Institution im deutschen Hardcore-Bereich. Andererseits fällt „Hard To The Core“ in vielen Momenten ab, klingt zu sehr nach alten Zeiten und nicht unbedingt immer nach den besten. Für eine Rückkehr etwas zu lauwarm.

23.04.2014

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