Samsas Traum - Ipsissima Verba EP

Review

Samsas Traum ist wohl eine der Bands, die mit ihrer Musik und ihren Texten die Musikwelt immer wieder polarisieren und in den meisten Fällen nur die Wahl zwischen „hassen“ oder „lieben“ offen lassen wird. Auch die neue EP „Ipsissima Verba“ von Chefdenker Alexander Kaschte wird mit Sicherheit wieder zahlreiche Diskussionen auslösen, ist der neue Song „Tineoidea“ doch eine recht radikale musikalische Trendwende. „Tineoidea“ ist ein fast schon poppiger Track, der äusserst gemütlich und mit für Samsas Traum ungewöhnlich wenig Ecken und Kanten daherkommt. Den Song gibt es in gleich drei Versionen zu hören – mal lang (Album Version), mal kurz (Single Version) und zum Abschluß fast schon synth-poppig (Hagbard Celine RMX). Mit „Kamikaze“ in zwei Versionen folgt ein weiterer neuer Song, der deutlich mehr Energie an den Tag bringt und bei dem vor allem der „Club RMX“ seinem Namen alle Ehre macht – aber auch hier sind die Zeiten der eher brachialen Sounds vergangener Tage vorbei. Eher in diese Richtung schlägt dann „Glück und Asche“, das verschollene Stück des „Utopia“-Albums sowie das zwar nicht brachiale, jedoch sperrige „Die Solaris Hymne“, ebenfalls ein älterer und bisher unveröffentlicher Song. Abgerundet wird die randvolle EP durch das ebenfalls bisher unveröffentlichte „Eine Romanze zu den Sternen“, die einigen Menschen mit Sicherheit aus der Seele sprechende Spoken-Word-Performance „Angst“ sowie einer minimalistisch-elektronischen Coverversion des Ton Steine Scherben-Tracks „Komm schlaf bei mir“. Somit genügend neues und altes neues Material aus dem Hause Samsas Traum, das die Wartezeit bis zum neuen Album „Tineoidea oder: Die Folgen einer Nacht“ (VÖ: April 2003) überbrückt und das sowohl textlich als auch musikalisch erneut Zustimmung und Ablehnung erfahren wird. [Ipsissima Verba : völlig die eigenen Worte (einer Person, die sie gesprochen hat)]

29.12.2002
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